Rugby World Cup 2019 Japan #I

It’s time for Rugby! Die Weltmeisterschaft im Rugby Union ist im vollen Gange und auch ich bin in diesem Jahr mit dabei. Schon 2015 hatte ich Karten für die damalige WM erhalten, entschied mich dann jedoch, meine Teilnahme abzusagen und einmal um die Welt laufen zu wollen. Ich musste halt Prioritäten setzen. 😀 Dieses Jahr aber passt alles. Die Weltmeisterschaft 2019 wird von Japan als Gastgeberland ausgetragen und ich bin sowieso hier. Und noch viel besser… Freunde und zugleich ehemalige Teamkollegen aus Jena haben sich angemeldet und so planten wir zusammen einen kleinen Trip.

Freund Henry versprach ich vom Flughafen in Osaka abzuholen. Auf die Frage, mit welchem Verkehrsmittel wir durch Japan reisen sollten, standen zwei Optionen im Raum. Mit Zug und Bus oder mit einem Leihwagen. Als ich mit Henry darüber beriet, meinte ich dann ehr  so scherzhaft, dass ich einen Freund fragen könnte, ob er mir einen seiner Porsche ausleihen würde? Am nächsten Morgen dachte ich dann aber, dass ich ihn wirklich mal fragen sollte. Ich meine, wenn er Nein sagt, dann ist das auch okay und wenn er doch Ja sagt, dann wäre das `ne geile Scheiße. Am Ende war es `ne Geile Scheiße! Auf meine Frage hatte er für ein paar Sekunden überrascht geguckt, fing dann langsam an zu nicken und dann meinte er „Joaaa. Das ist in Ordnung.“ Ich könne seinen Porsche Boxster für ein paar Tage haben. Und ich konnte es selber kaum glauben. Ein riesen Grinsen kam mir ins Gesicht. Einfach nur Geilo! Ich bin echt ein Glückspils.

Also ging es stilecht im deutschen Sportwagen erst einmal zum 400 Kilometer entfernten Kansai Airport nach Osaka um Henry abzuholen. Das Wiedersehen war besonders herzlich. Henry hatte mir schon in Georgien einen Besuch abgestattet und da hatten wir schon eine gute Zeit. Hier in Japan sollten wir daran anknüpfen. Zusammen brausten wir weiter nach Kyoto. Na ja „brausten“ wäre übertrieben formuliert. Porsche hin oder her. In Japan ist es kaum möglich schnell zu fahren. Auf dem Express Way sind in der Regel 100km/h erlaubt, oft auch nur 80km/h. Zu selten mal 120km/h. Das heißt, es ist mehr ein dahintuckern und es dauert seine Zeit.

Nach einem reichhaltigen Sushi-Abendessen, schauten wir uns am Tag darauf  ein wenig Kyoto, die alte Hauptstadt Japans,  an und waren sehr überrascht. Es war nicht überlaufen und alles hatte seinen Charme. Es war so typisch Japan. Unsere Zeit reichte allerdings nur für einen Besuch im Kaiserpalast und der Burg Nijo. Wir mussten nach Toyota weiter, denn da war das erste Spiel, Südafrika – Namibia.

Vor dem Stadion trafen wir dann auf Andreas, ebenfalls ein ehemaliger Jenaer Spieler und Freund sowie seine Freundin Irene. Jetzt konnte es endlich losgehen.

Südafrika gegen Namibia, das klingt nach einem tollen Derby aber die Rollen waren klar verteilt. Es war, als würde der FC Bayern gegen 1860 München spielen. Die Südafrikander haben seinen Nachbarn so sehr dominiert, dass das Spiel irgendwie langweilig wurde. Besser wurde es dann schon nach dem Spiel. Wir suchten ein kleines Restaurant auf, hatten da wieder gut gegessen und jede Menge Spaß mit den Mitarbeitern und Gästen. Es ist super einfach mit den Leuten in Kontakt zu kommen und selbst wenn es die eine oder andere Sprachbarriere gibt, dann macht es das nur noch interessanter und oft auch lustiger. Viel gelacht und viel getrunken verabschiedeten Henry und ich uns von Andreas und Irene. Wir sollten uns in ein paar Tagen wiedersehen.

Im gelben Flitzer fuhren wir nordwärts auf die kleine Insel Noto zu einem kleinen und hübschen Fischerdorf und verbrachten dort zwei weitere Nächte. Unser Gasthaus lag nur von einer Straße getrennt direkt am Meer. Die Zimmer mit Tatami-Matter ausgelegt, geschlafen wurde auf Futons. Ganz typisch japanisch also. Ganz in der Nähe lag ein großes Aquarium, welches wir besuchten. Gleich zu Beginn traten wir an ein riesiges Becken mit Haien, Rochen und vielerlei andren Fischen. Beeindruckend! Eine große Bandbreite an anderen für Japan typische Meeresbewohnern gab es in weiteren Aquarien zu begutachten. Nur die Pinguine passten da nicht ganz ins Bild. Ein Jahrgang von Grundschulschülern hatte besonders seinen Spaß an der Delphin-Show. Ringe fangen, über Stangen springen und natürlich viele Saltos in der Luft begeisterten die Kleinen immens und Henry und ich… wir fanden es auch ganz nett. 😀

Washington Post zu Gast im Kakurinbo

Vor ein paar Wochen hatten wir eine Reporterin der Washington Post zu Gast im Kakurinbo. Sie und ihr Team produzierten einen tollen Beitrag für ihre Online-Ausgabe. Eine bessere Werbung könnte es für die Region um Minobusan und unser Tempelgasthaus wohl kaum geben und ich bin stolz Teil der Kakurinbo-Familie zu sein.

 

Ein Emu am Nachthimmel

Der Himmel in der südlichen Hemisphäre ist einfach nur atemberaubend schön. Alles schaut hier klarer und intensiver aus. Trotz Kälte habe ich mich in so mancher Nacht aus dem Zelt gewagt. Diese Schönheit wollte ich unbedingt im Bild festhalten.

Völlig andere Sternenbilder stehen hier am Himmel. Besonders einprägsam ist die Formation des Kreuz des Südens als Richtungsweiser. Und bei guten Bedingungen erkennt man auch zwei weiße, helle Flecke – die große und die kleine Magellansche Wolke.

Die Aborigines sagen, dass in der Milchstraße ein großer Emu zu erkennen ist. Wenn du ihn aber in den Sternen suchst, wirst du nicht fündig werden. Du musst in das Dunkle schauen.