Zurück aufs Dach der Welt – Na ja gut… Vordach

Die Tage in Bombay waren recht gemütlich. Einen großen Dank möchte ich so auch an meinen Freund Sachin, seiner Familie und seinen Freunden schenken, die dies für mich möglich gemacht haben. Am Freitag den 14.04.2017 nahm ich den Zug in Richtung Osten. Mehr als zwei Tage war ich dabei unterwegs. Wieder zog Indien in alten romantischen Bildern an mir vorbei. Kleine Hütten auf dem Land, Bauern die ihr Vieh hüten oder Frauen die Bündel vom Holz auf dem Kopf tragen. Wie schnell man sich da doch verliert. Als die Nacht anbrach, starrte ich oft in tiefe Dunkelheit. Nur ein paar einzelne Lichtpunkte drangen durch das Schwarz. Als der Mond im leuchtenden Gelb-Orange aufging und sein Licht sich in der dunstigen Luft streute, da tauchte die Umgebung in ihren Schatten auf.

In Sonada angekommen, also wieder im Himalaya kurz vor Darjeeling, hatte ich das Glück, dass Heidi, die Norwegerin und ihr Mann Urgyen sich zwischenzeitlich ein kleines Haus gekauft haben und ich dieses für mich allein hatte. Heidi steckt gerade in Nepal und Urgyen in Delhi. Sie waren so lieb und vertrauensvoll und haben mir den Schlüssel hinterlassen. Das Haus befindet sich in einer tibetischen Siedlung, gleich nahe dem Kloster. Man muss ein kleines Labyrinth von schmalen Gassen und Treppen zwischen den Häusern bewältigen um hier herzufinden.

Das Haus ist alt, einfach aber auch echt niedlich. Bejahrtes aber authentisches Mobiliar, die Wände mit dunklen Holzbrettern verkleidet, was das Ganze im Gegensatz zu nacktem Beton gemütlich warm wirken lässt. Eine Vitrine mit Figuren tibetisch-buddhistischer Götter und anderer religiöser Gegenstände schmückt die Wohnung. Dazu noch alte Schwarzweißbilder früherer Mönche und Lamas. Die Dusche befindet sich zusammen mit der Toilette in einem kleinen Nebengebäude im Garten hinter dem Haus. Geduscht wird mit kaltem Wasser. Nur ein kleiner Boiler in der Küche schafft etwas Luxus. Ich mag’s hier!

Mal schauen wie lange ich hier bleiben werde. Heute war ich noch auf Besuch in Darjeeling. Ein paar Sachen wollte ich erledigen und nochmal einen Blick auf den Kanchenjunga werfen. Dieser blieb mir allerdings verwehrt. Der Himmel ist voll Dunst und macht eine weite Sicht unmöglich.