Nicht wie es sein sollte

Wenn ihr euch jetzt die folgenden Bilder anschaut, dann werdet ihr bestimmt denken „Oh, wie schön!“ Und ich stimme euch zu. Neuseeland ist ein wunderschönes Land. Aber in kaum einem anderen Land wurde mir der menschliche Eingriff in die Natur so deutlich wie in diesem, bedenkt man, dass das moderne Neuseeland gerade einmal 250 Jahre alt ist.

Gleich im ersten Bild sieht man einen besonderen Kontrast. Rechts ist Wald zu sehen, wie er möglicherweise aussehen sollte – dicht und divers. Links dagegen ist gerodetes Farmland. Oft versuchte ich mir vorzustellen, wie es aussehen müsste, wenn der Wald alle Fläche um mich herum bedecken würde. Und dann kam die Vorstellung, dass der Mensch all dies in weniger als 200 Jahren abgeholzt und einfach verbrannt hat. Wow!

Und wenn ihr weiterklickt, dann müssten zumindest denjenigen, die schon einmal Neuseeland besucht haben, etwas auffallen. Richtig… Wo sind die grünen Weiden? Es müsste alles saftig grün aussehen. Neuseeland leidet in diesem Jahr unter einer großen Dürre. Es fehlt überall an Regen. Wenn dir ein 80-jähriger Farmer sagt, dass er sich zeitlebens nicht an solch eine lange Trockenheit erinnern kann, dann muss es schon schlimm sein.

Also, so schön es auch aussieht, so falsch ist es.

Auckland und wie es weitergeht

Geschafft! Vorgestern bin ich nun in Auckland angekommen und war in Summe so fertig, dass ich den gestrigen Tag fast ausschließlich geschlafen habe. Irgendwie bekomme ich das Gefühl, dass mir diese Reise mehr und mehr abverlangt – physisch wie psychisch. Es fügt sich aber schon wieder alles ineinander. Bevor ich 2015 zu aufbrach, musste ich meiner Schwester versprechen, dass ich pünktlich zur Einschulung meines Neffen Oskar wieder in Deutschland bin. Also habe ich dieses Jahr einen guten Anlass, mal wieder in die Heimat zu schauen. So muss ich gleich sagen, dass dieses Jahr lauftechnisch nicht mehr viel passieren wird.

Hier der Plan: Am 06. März fliege ich nach Fidschi. Dort habe ich eine Gastfamilie gefunden, bei der ich etwas in Haus und Garten aushelfe und dafür Unterkunft und Verpflegung gratis erhalte. Am 20. März geht es dann für drei Monate weiter (schon wieder) nach Japan. Am 18. Juni komme ich nach Deutschland zurück und werde bis 06. September bleiben und fliege dann (ja, schon wieder) Japan. Wieder für drei Monate. Und dann wird es Dezember sein mit einem großen ?, wie es weitergeht.

Ich habe mich für das kanadische Work&Holiday-Visum beworben und wurde tatsächlich aus dem Lostopf gezogen. Nachdem ich alle erforderlichen Dokumente online eingereicht hatte, wurde ich dazu aufgefordert, meine Fingerabdrücke abzugeben und noch ein hübsches Bild von mir machen zu lassen. Als ich heute in dem Visa Center war, hatten sie mich nach meiner Terminbestätigung gefragt. Ich so: „Was, ich brauch einen Termin dafür?“ Super. Auf meinem Zettel stand nur, dass ich zur nächsten Visa Center gehen solle. Von Terminvereinbarung war keine Rede. Jetzt muss ich das in Suva (Fidschi) erledigen bevor die Frist dazu abläuft, da hier in Auckland keine Termine mehr frei sind. Kein Drama aber das Gekutsche ist nervig.

Zu wissen, dass es dieses Jahr also nicht mehr weitergeht und nicht zu wissen wie es überhaupt weitergeht, hat mich recht niedergeschlagen. Die letzten Wochen war ich in dieser Hinsicht etwas ziellos. Alles was die Reise direkt betrifft hängt noch in der Schwebe. Das wird wohl erst besser, wenn ich es von den Kanadiern schriftlich habe, dass ich kommen kann. Nordamerika ist also noch ein ganzes Stück weit weg.

Aber klar… Ich werde wie immer das Beste draus machen!