Kakurinbo

Kakurinbo, ein kleines Hotel in den Bergen von Yamanashi, wird für die kommenden Wochen mein Zuhause sein. Es ist ein wirklich friedlicher Ort, so still und beschaulich. Genau richtig den Kopf etwas frei zu bekommen. Und das Kakurinbo selbst? Ursprünglich und immer noch ganz im Sinne ist es ein Gasthaus für Pilger, denn hier in unmittelbarer Umgebung befinden sich zahlreiche Tempel. So ist Das Kakurinbo in seiner Ausstattung einfach und vor allem ganz traditionell gehalten. Die für Japan so typischen Schiebetüren und Wände mit Papierbespannung finden sich ebenso wie zwei große Gemeinschaftsbäder. Ähnlich wie bei den Römern oder Osmanen betreibt man seine Körperpflege gern in der Gemeinschaft und hält dabei einen Plausch (Männer und Frauen sind aber getrennt). Nachdem man sich ordentlich geschrubbt hat, wartet noch ein Pool, dessen Wasser mit Rotwein versetzt ist. Die Zimmer sind komplett mit Tatamimatten ausgelegt. Ein flacher Tisch sowie Sitzkissen sind die einzigen größeren Möbel. Während die Gäste ihr Abendessen zu sich nehmen, werden die Futons für die Nacht ausgebreitet. Alles sehr ursprünglich und traditionell aber trotzdem auf hohem Niveau.
Täglich helfe ich hier ein wenig aus, bediene Gäste am Tisch, mache den Abwasch, putze das Bad oder was auch immer so an Arbeiten anfällt. Besonders aber werde ich für die Betreuung ausländischer Gäste benötigt, denn das Englisch meiner Chefin und des Personals ist sehr schwach und die Kommunikation mit ihnen verläuft nicht ohne Probleme. Als Dank und Lohn habe ich Kost und Logis frei.
Die erste Woche ist nun rum und ich habe mich etwas eingelebt. Alle sind super lieb zu mir und trotz Sprachbarriere haben das Personal und ich viel Spaß zusammen.