Schluss mit Asien

Meine letzten Tage auf Bali habe ich entspannt angehen lassen. Zuvor hatte ich in Ubud einige Tage verbracht, mir dort einen Roller geliehen und auf diese Weise noch etwas die Insel erkundet. Einen Roller zu mieten, das ist das, was ich sowieso jedem von euch  empfehlen kann. Einfach gemütlich auf den kleinen Nebenstraßen dahinfahren. Es gibt Leute, die buchen für viel Geld Touren und bezahlen dafür, Reisterrassen zu sehen. Dabei lässt sich Bali so schön selbst und unabhängig erkunden, fern von allen Touristenströmen vorbei ein den kleinen Tempeln, die viel authentischer sind und man tritt nicht bei jedem Schritt jemanden auf die Füße. Und durchquert man die Dörfer, so überraschen die unzähligen Haustempel. Wirklich fast jedes Privathaus und Familie besitzt ihren eigenen Tempel und Schrein. Und zwischen den Dörfern, da liegen die Reisfelder. Haltet an und genießt in aller Ruhe das Grün. Geht in die kleinen lokalen Streetfood-Restaurants, Warung genannt. Die sind sowieso lecker und günstig. Schon ab 30 Eurocent kann man eine kleine Mahlzeit erhalten. Im Schnitt liegt der Preis jedoch bei einem knappen Euro und man wird satt. Reis, Tofu, gepresste Sojabohnen genannt Tempe, Reiscracker, Gemüse und Blätter, Hühnchen und seit Bali auch mal wieder Schweinefleisch und natürlich Sambal, eine gute Chilisauce. Das sind so die Standards, die hier auf dem Teller landen. Einfach gut!

Von Ubud wanderte ich noch zwei Tage nach Jimbaran, einer kleinen Halbinsel ganz im Süden Balis und recht nah am Flughafen. Hier ist Endstation und es ist Zeit meinen Flug nach Australien vorzubereiten. Ich hab schon meinen Koffer, Rahmen und Räder geschruppt und gespült, denn die Umweltbehörden in Australien sind da echt pingelig, wenn man kleine Krabbeltiere oder Pflanzen, bzw. deren Samen einschleppt, da diese sich invasiv verbreiten könnten.

 

 

Es wird also Zeit, Indonesien und vor allem Asien auf Wiedersehen zu sagen. Streng genommen befindet man sich ja schon auf der Ostseite Istanbuls in Asien. Wenn ich so überlege, wie viel Zeit ich gebraucht habe?! Wie viel unterschiedlicher dieser Kontinent in seiner Vielfalt an Menschen nicht sein könnte?! Der Reichtum an Kulturen und Lebensweisen. All diese verschiedenen Düfte und Klimata. Erst jetzt im Nachhinein fällt mir die Kinnlade runter. Diese Weite, die ich hinter mir gelassen habe. WOW!!! All die Herausforderungen, die es zu meistern galt. Ich mein, Europa war ein Kinderspiel und Pillepalle. In Asien musste ich aber viel lernen um zurechtzukommen. Ich musste viel über mich lernen und über mich hinauswachsen. Das ist kein Spaziergang hier. Einige Male standen mir die Tränen in den Augen und ich habe sowas von geflucht. Hauptsächlich über Wetter und Gelände aber auch über die Unverschämtheit mancher Leute. Es gab Momente, da saß ich in Restaurants und die Leute schauten mich an, da ich vor Erschöpfung kaum noch meine Gabel in der Hand halten konnte. Alles zitterte an mir. An manchen Abend bewege ich mich nur noch wie ein alter Mann. Alles geht langsam von statten.

Eine Sache habe ich aber wirklich gelernt und das brauchte seine Zeit. Lachen, auch wenn es wehtut!