Es geht weiter! Über zehn Stunden Flugzeit und neun Stunden Zeitverschiebung waren diesmal doch recht ermüdend. Gegen 21 Uhr hatte ich im Hostel eingecheckt, mir im Laden um die Ecken noch etwas Wasser und Abendessen besorgt und nach einer heißen Dusche dann voll fertig ins Bett gefallen. Und plötzlich war ich drei Uhr morgens hellwach. Phhhhhhh…
Da der darauffolgende Tag wettertechnisch aber recht vielversprechend aussah, wollte ich diesen gleich nutzen. Und was hätte es für eine bessere Idee geben können, als nach Orcas zu schauen. Eine Bootstour war schnell gebucht und noch vor Mittag ging es eingehüllt in einem Trockenanzug aufs Wasser hinaus.
Die verschiedenen Tourbetreiber schären aus und sobald ein Boot eine Gruppe von Orca-Walen entdeckt, wir die Position weitergegeben. So ist sichergestellt, dass jeder auf seine Kosten kommt und diese wundervollen Tiere bestaunen kann. Es dauerte gar nicht mal so lange, als der Funkspruch kam.
Alle an Bord waren glücklich diese Wahlfamilie (eigentlich eine Delfinart) mit eigenen Augen sehen zu können. Das Männchen hatte ein riesiges Schwert (Rückenflosse) und auch das Kalb war für ein paar Momente zu sehen gewesen. Wir folgten der Walfamilie für eine gute Stunde und ein paar Kilometer durch den Sund bevor wir abdrehen mussten. Es war einfach nur klasse.
Ansonsten muss ich feststellen, dass das mit dem Wetter hier wie eine Lotterie ist – ganz unabhängig von der Vorhersage. Das macht die Tagesplanung nicht so einfach und man muss sich einfach auf alles einstellen. So ging es tags drauf mit zwei Mitbewohnern aus dem Hostel bei ordentlich Regen quer durch die Stadt. Wir alles brauchten eine SIM-Karte, die andere erst einmal regenfeste Kleidung überhaupt und ich noch ein Abwehrspray gegen Bären. Das war eine nette Shoppingtour durch so manche Outdoorläden und Geschäfte und trotz des ätzenden Wetters hatten wir jede Menge Spaß.
Gern hätte ich mir noch etwas mehr von der Küste einnehmen lassen aber es zieht mich weiter. Heute ist noch einmal Ruhetag. Ein paar Kleinigkeiten sind noch vorzubereiten bevor ich dann morgen nach zwei Jahren wieder meine ersten offiziellen Schritte mache. Ich denke, ich werde die Metro zum Stadtrand nehmen und dann mal gucken. Wer weiß was kommt, was mich erwarten wird.
Wünscht mir Glück.