Erst seit den letzten Tagen fühle ich mich angekommen auf meiner Reise. Eine innere Ruhe kehrt ein. Ich weiß nicht so recht wie ich es beschreiben kann. Ein gutes Beispiel ist wohl, dass ich anfangs immer auf die Leute zugegangen bin bei meiner Schlafplatzsuche. Jetzt suche ich mir lieber einen ruhigen Platz und wenn die Leute dann auf mich zukommen, diese also mich finden, dann lass ich es gern geschehen.
Mich anfangs selbst getrieben, lasse ich mich gerade treiben. Und ich fühle mich sehr glücklich, was nicht zuletzt an den Menschen liegt, denen ich eben Tag für Tag begegne.Die Postfrau und der UPS-Fahrer, die mir Wasser und Snacks reichen. Der Typ, der mitten auf der Straße hält, seine Kühlbox aus dem Kofferraum zieht und mir ein Sandwich macht. Menschen, die mir ihre Tür für eine Dusche öffnen oder mir ein Abendessen zu meinen Camp bringen und dafür beten, dass ich meine Reise sicher überstehen werde. Das Glück soll man ja auch nicht suchen, sondern auf sich zukommen lassen. Ich bin bereit.
Morgen ist dann auch schon mein letzter voller Tag in Indiana, bevor es dann am Tag darauf bei Madison über den Ohio River nach Kentucky geht. Gestern bin ich auch schon den ersten Amish begegnet. So richtig bin ich mit ihnen leider nicht ins Gespräch gekommen. Irgendwie wirkten sie schüchtern oder vielleicht konnten sie nicht wirklich etwas mit mir anfangen. Ich weiß nicht. Mit ihren Kutschen brausen sie aber ganz schön die Straßen entlang.