Fliegermuseum Oberaargau

Den ganzen Tag lang konnte ich meist einen schönen Rad- und Wanderweg entlang laufen. Als ich dann doch mal wieder auf der Hauptstraße landete und mir der Verkehr zu viel wurde, suchte ich wieder den Radweg auf. Irgendwo da hinten bei dem Flugplatz müsste er sein. Und irgendwie stand ich da plötzlich auf dem Vorfeld und war etwas orientierungslos nach dem Radweg suchend. Sogleich kamen ein paar Männer auf mich zu und fragten, wie weit ich schon gelaufen sei? Meine Antwort überraschte. Einer von ihnen stellte sich als Peter Daetwyler vor und er bot mir eine kleine Führung durch das Fliegermuseum hier in Oberaargau an. Eine wunderschöne Sammlung ist das und ein Großteil der Flugzeuge ist wirklich flugtauglich.

Peter selbst hatte lange Zeit in den USA gelebt, ist selbst begeisterter Sportpilot und sein Vater gehört wohl auch zu den schweizer Flugpionieren. Er hat mir viel über die eigene Familiengeschichte und die Geschichte des Flugplatzes erzählt, dass hier der einzige schweizer Astronaut Claude Nicollier seine ersten Flugerfahrungen sammelte oder dass Chesley Sullenberger „Sully“, der 2009 ein Verkehrsflugzeug auf dem Hudson River in New York notwasserte und dies sogar Hollywood verfilmte, hier zu Besuch war, da er schweizer Wurzeln hat. Das ist hier alles gut dokumentiert. Spannend, was so ein kleiner Flugplatz für Geschichten bietet. Und ich stolper einfach mal so rein. Das Fliegermuseum ist auf jeden Fall einen Stopp wert, wenn man schon mal in der Nähe ist. Bitte die Voranmeldung nicht vergessen.

Peter selbst hat einen Betrieb, der sich auf Maschinen und Druckverfahren für die Verpackungsindustrie spezialisiert hat. Früher hatte er sogar Teile für die Mirage (Kampfjet) gefertigt. Das Museum sei einfach sein Hobby.

Am Ende der Tour fragte er mich, wo ich die Nacht verbringen werde. Ich antworte, dass ich für gewöhnlich nicht weiß, wo und wie mein Tag endet. Er bot mir eines der Zimmer im Geschäftsgebäude an. Hier schlafen sonst Mitarbeiter, die von anderen Standorten kommen. Waschmaschine und Trockner gibt es auch. Ich habe einen Blick auf die Piste. Es ist besser als jedes Flughafenhotel. Später kam Peter noch einmal mit einem Beutel Frühstückssachen vorbei.

Peter… Ich kann mich nur recht herzlich für diesen großartigen Nachmittag und die Unterkunft bedanken. Du hast mir ein großes Glück b

eschert.

Bern + Uli und Irene

Weiter ging es nun über Bern, der schweizer Hauptstadt. Da Bern sehr überschaubar ist, bot sich der Weg direkt durch die Stadt an. Ganz hübsch war’s. Viel mehr kann ich dazu auch nicht sagen.

Richtig toll hingegen war mein Abend. Es war Zeit einen Platz für die Nacht zu suchen. Vor dem Ort Krauchthal sah ich einen Mann in seinem Garten arbeiten und ich stellte mich ihm vor. Dann fragte ich, ob ich mich auf dem kleinen gemähten Grünstreifen niederlassen könne? Er überlegte kurz hin und her und willigte ein. So wie ich die Ecke herum kam, bot er mir einen Platz direkt neben dem Haus an. Er stellte sich als Uli vor und seine Frau Irene kam auch gleich dazu.

Nachdem ich ein paar Worte zu meiner Reise verlor war Irene gleich etwas federführend und bot mir einen Kaffee an. Erst aber wollte ich aber mein Zelt aufstellen. Aus dem Kaffee wurde gleich ein gemeinsames Abendessen im Haus und beide waren begierig auf meine Reiseerfahrungen und auch sie gaben mir einen kleinen Einblick in ihr Leben. Und auch aus dem Tee heute Morgen wurde gleich ein kleines Frühstück.

Es ist wieder dieses große Glück, auf zwei Seelen zu treffen, die es so gut mit mir meinen. Habt vielen lieben Dank, Uli und Irene! 🤗