Ein kleiner Zufall

Gerade bin ich über die Grenze in die Slowakei und schon treffe ich diese Frau.

Martina habe ich Grüße aus der Heimat mitgebracht. Sie wohnt seit 27 Jahren hier in der Slowakei und ist von Jena hierher der Liebe wegen gezogen. Zufälle gibt es… Und besuch aus Rudolstadt hatte sie auch noch dabei.

 

 

Festival-Zeit

Mein CS-Kontakt Michael hat mir hier in Nove Mesto eine Unterkunft auf einem kleinen Festival-Gelände vermittelt. Es kostete mich nix. Nur wurde ich gebeten einen kleinen Vortrag über meine Reise zu halten. Am Tag der Ankunft hatte ich die Möglichkeit den Proben Michael’s Band „Farmer from Washington“ zu lauschen.

Die Tage waren ziemlich ausgelassen. Ich konnte mich erholen und hatte viel Spaß zusammen mit den Besuchern. Das AKM-Festival ist ein kleines Festival und bietet die Bühne für Künstler, die überwiegend aus der Stadt oder dem Umland kommen. Ok, Mugge mit straffer E-Guitarre und wild grölenden, langhaarigen Typen ist zwar nicht so meins aber es gab auch seichtere Klänge.

 

 

Heißer Sommer

Die letzten Tage und Wochen waren fast unerträglich heiß. Die Slowakei leidet aber besonders unter der Trockenheit. Trotz Hitze trugen mich meine Füße die letzten Tage immer so knapp 40 Kilometer. Nachdem ich den ersten Berg der Karpaten noch auf tschechischer Seite zu überwinden hatte, öffnete sich nach Nove Mesto das Tal und es liegt erstmal nur noch Flachland vor mir. Das macht es etwas einfacher. Und die ersten 1000 Kilometer sind fast geknackt.

Ich kam nach Nitra und hier bin ich das erste Mal auf meinem Weg um Geld angebettelt worden. Es war ein kleiner Junge, der aber irgendwie gar nicht verarmt oder bedürftig aussah. Ich glaube, der wollte es einfach nur mal versuchen. Hier in Nitra hatte ich wieder einen CS-Kontakt. Ad’a und Mareček habe mich willkommen geheißen und bekocht. Suuuper! Ach die Beiden sind einfach nur freundlich und gut drauf. Von Beginn meiner Reise an sind die sehr hilfsbereit. Und ich kann einfach nur DANKE sagen.

Nun bin ich in einen kleinen Ort namens Chotin. Die Region hier hatte früher zu Ungarn gehört und auch heute noch gibt es hier ungarische Gemeinden und Schulen. Da kann ich mich also schon mal auf morgen einstimmen. Ich kann sagen, es ist mein letzter Tag in der Slowakei aber auch schon mein erster Tag in Ungarn. Hier in Chotin rastete ich am späten Nachmittag an einer Bushaltestelle. Ein kleiner Junge und sein Großvater kamen auf mich zu und brachten mir Eiscreme. Er fragte mich, wo ich herkomme und ich antwortete „Deutschland“. Er riss gleich die Augen auf. „Meine Tochter spricht deutsch.“ Und lud mich prompt in sein Haus ein. Auch hier war die Stimmung herzlich und es wurde ordentlich aufgetischt. Vor den Paprika wurde ich gewarnt. Sie seien sehr scharf, was ich erst nicht glauben wollte bis ich reinbiss.

Wir kamen auf meine Reise und Beweggründe zu sprechen. Als ich dem Großvater das Wie und Wieso erklärte, dass ich einfach nur meinen Träumen folgen möchte und dafür alles zuhause aufgegeben habe, da flossen ihm die Tränen. Er war wirklich überwältigt von dem Mut in ein völlig neues und minimalistisches Leben auszusteigen. Ein emotionaler Abend mit Gesprächen über Gott und die Welt.

Morgen geht’s nach Ungarn rüber! 🙂 Ich danke den Menschen in der Slowakei für die vielen Aufmerksamkeiten und gute Bewirtung.