Budapest

Mit Budapest ist die erste große Wegmarke erreicht. Die Stadt an der Donau ist sicherlich eine Perle Europas und gefällt mir richtig gut. Ich hatte das Glück, dass mich ein Freund an seinen alten Studienkollegen Daniel vermittelt hat, der hier lebt und arbeitet.

Danke für die tollen Tage in Budapest!

 

Welch schöne Nacht

Die letzte Nacht unter freiem Himmel habe ich sehr genossen. Wenn man so in den Sternenhimmel schaut und die richtige Musik im Ohr hat, dann beginnt man zu träumen.

Ihr glaubt gar nicht, wie bequem so ein Trampolin sein kann.

 

 

Immer noch heiß

Es ist so heiß! Ich muss die nächsten Tage wirklich mal ein wenig runterfahren. Gestern waren es 42°C und da hört der Spaß langsam auf. Phuuuuuuu… Noch nie so viel Wasser in mich reingeschüttet.
Heute bin ich durch ein Dorf namens Tarjan gelaufen. Hab mir da ein Eis gekauft und mich mit einem Einheimischen unterhalten. Der meinte, 80% der Leute des Dorfes stammen ursprünglich aus dem Schwarzwald und so klang der auch. Schäbsch eben.
Ich muss feststellen, dass hier in Ungarn wesentlich mehr Vollidioten über die Straßen heitzen als in D, CZ oder der SK. Man die denken wirklich, die Straße gehöre ihnen allein und dann maulen die noch rum da sie sich mehr erschrecken als vielleicht ich. Und dann noch das Mobiltelefon am Ohr. Ist hier genauso verboten wie in Deutschland.

Heißer Sommer

Die letzten Tage und Wochen waren fast unerträglich heiß. Die Slowakei leidet aber besonders unter der Trockenheit. Trotz Hitze trugen mich meine Füße die letzten Tage immer so knapp 40 Kilometer. Nachdem ich den ersten Berg der Karpaten noch auf tschechischer Seite zu überwinden hatte, öffnete sich nach Nove Mesto das Tal und es liegt erstmal nur noch Flachland vor mir. Das macht es etwas einfacher. Und die ersten 1000 Kilometer sind fast geknackt.

Ich kam nach Nitra und hier bin ich das erste Mal auf meinem Weg um Geld angebettelt worden. Es war ein kleiner Junge, der aber irgendwie gar nicht verarmt oder bedürftig aussah. Ich glaube, der wollte es einfach nur mal versuchen. Hier in Nitra hatte ich wieder einen CS-Kontakt. Ad’a und Mareček habe mich willkommen geheißen und bekocht. Suuuper! Ach die Beiden sind einfach nur freundlich und gut drauf. Von Beginn meiner Reise an sind die sehr hilfsbereit. Und ich kann einfach nur DANKE sagen.

Nun bin ich in einen kleinen Ort namens Chotin. Die Region hier hatte früher zu Ungarn gehört und auch heute noch gibt es hier ungarische Gemeinden und Schulen. Da kann ich mich also schon mal auf morgen einstimmen. Ich kann sagen, es ist mein letzter Tag in der Slowakei aber auch schon mein erster Tag in Ungarn. Hier in Chotin rastete ich am späten Nachmittag an einer Bushaltestelle. Ein kleiner Junge und sein Großvater kamen auf mich zu und brachten mir Eiscreme. Er fragte mich, wo ich herkomme und ich antwortete „Deutschland“. Er riss gleich die Augen auf. „Meine Tochter spricht deutsch.“ Und lud mich prompt in sein Haus ein. Auch hier war die Stimmung herzlich und es wurde ordentlich aufgetischt. Vor den Paprika wurde ich gewarnt. Sie seien sehr scharf, was ich erst nicht glauben wollte bis ich reinbiss.

Wir kamen auf meine Reise und Beweggründe zu sprechen. Als ich dem Großvater das Wie und Wieso erklärte, dass ich einfach nur meinen Träumen folgen möchte und dafür alles zuhause aufgegeben habe, da flossen ihm die Tränen. Er war wirklich überwältigt von dem Mut in ein völlig neues und minimalistisches Leben auszusteigen. Ein emotionaler Abend mit Gesprächen über Gott und die Welt.

Morgen geht’s nach Ungarn rüber! 🙂 Ich danke den Menschen in der Slowakei für die vielen Aufmerksamkeiten und gute Bewirtung.

 

 

 

 

 

Festival-Zeit

Mein CS-Kontakt Michael hat mir hier in Nove Mesto eine Unterkunft auf einem kleinen Festival-Gelände vermittelt. Es kostete mich nix. Nur wurde ich gebeten einen kleinen Vortrag über meine Reise zu halten. Am Tag der Ankunft hatte ich die Möglichkeit den Proben Michael’s Band „Farmer from Washington“ zu lauschen.

Die Tage waren ziemlich ausgelassen. Ich konnte mich erholen und hatte viel Spaß zusammen mit den Besuchern. Das AKM-Festival ist ein kleines Festival und bietet die Bühne für Künstler, die überwiegend aus der Stadt oder dem Umland kommen. Ok, Mugge mit straffer E-Guitarre und wild grölenden, langhaarigen Typen ist zwar nicht so meins aber es gab auch seichtere Klänge.

 

 

Ein kleiner Zufall

Gerade bin ich über die Grenze in die Slowakei und schon treffe ich diese Frau.

Martina habe ich Grüße aus der Heimat mitgebracht. Sie wohnt seit 27 Jahren hier in der Slowakei und ist von Jena hierher der Liebe wegen gezogen. Zufälle gibt es… Und besuch aus Rudolstadt hatte sie auch noch dabei.

 

 

Der erste Monat ist vorbei

Ein Monat ist rum und es ist Zeit für eine kleine Zusammenfassung. Wo fange ich am besten an? Irgendjemand meinte, ich solle ein paar Statistiken führen, z.B. wie viele Biere oder auch Schnäpse ich unterwegs trinke. Fand ich eine super Idee aber ich hab sie nicht weiterverfolgt. Ich kann euch aber sagen, es ist nicht wenig. Die Menschen sind sehr gastfreundlich, sind interessiert an meinem Vorhaben und besonders auch an meinem Wohl. Da kann es schon mal vorkommen, dass ich bei Ankunft eben erstmal kein Wasser, sondern eben den Selbstgebrannten vor die Nase gesetzt bekomme.

Ich mag es wirklich hier über die kleinen Dörfer, entlang der Nebenstraßen zu laufen. Ab und zu nehme ich auch einen Wald- oder Feldweg mit. Es ist gerade die beste Jahreszeit für Kirschen, Himbeeren und die Mirabellen sind auch bald soweit. Die Straßenränder sind gesäumt von Obstbäumen und man braucht manchmal einfach nur im Gehen zugreifen. Fantastisch!

Aber nochmal zurück zur Gastfreundschaft. Ich weiß nicht, ob es einfach nur Glück ist oder ich einen guten Riecher habe. Ich musste bis jetzt noch nie mehr als an fünf Häusern klingeln und Einlass gewährt zu bekommen. Natürlich bekommt man auch immer wieder ein konsequentes “Nein“ als Antwort zu hören aber das ist normal. Aber die Leute, die mich herein lassen, überlegen nicht lange. Die sehen begeistert meinen Wagen und sagen „Ja klar, komm herein.“ Oder „Warum nicht? Ich berede es aber kurz mit meinem Partner.“

Und wie oft brauchte ich nicht einmal mein Zelt aufschlagen? Gästezimmer oder auch einfach nur das Sofa wurden mir bereit gemacht. Und auch wenn ich mein Zelt aufschlagen musste, eine Dusche und Abendessen sind immer drin. Abends hungern? Keineswegs!

Diese Offenheit der Menschen ist überwältigend und manchmal stehen mir vor Dankbarkeit schon die Tränen in den Augen. Die Welt ist nicht böse. Sie ist freundlich und hilfsbereit. Ich erinnere mich an einen Abend auf der Straße, als ein älteres Pärchen mit dem Wagen anhielt und mich fragte, ob ich irgendetwas zu trinken oder zu essen brauche. Was soll ich dazu sagen?

Ich hoffe euch in der Heimat ein wenig damit zu inspirieren?

Ich bin in Plumlov und habe bis hierher 644 Kilometer zurückgelegt. Das ist ein Tagesschnitt von 21,5 km/Tag (mit Ruhetagen) und 28 km/Tag (ohne Ruhetage). Also doch noch etwas Statistik. Ja, sieben Ruhetage im Monat sind ein bisschen viel und kosten Zeit und Kilometer. Aber die Ruhetage waren es, mit dem was ich so an denen erlebt habe, echt wert. Ich will mich ja auch nicht stressen.

Zu guter Letzt möchte ich mich noch für die kleinen und großen Spenden bedanken. Mit denen kann ich mich mit Essen und Trinken über den Tag versorgen, mir auch mal ein Rindersteak leisten, die gelegentliche Nutzung von Campingplätzen, meine Auslandsreisekrankenversicherung und andere Kleinigkeiten finanzieren.

Besonderen Dank geht dabei an Andreas Otto, der in seinem Juweliergeschäft in Zeitz (meiner Geburtsstadt) die Kundschaft animiert, mittels Spendenbox mich zu unterstützen.

Aber auch an alle anderen von euch … DANKE! Ihr helft mir sehr.

 

 

Ein Ort an dem mich Familie Weiss führte war die alte Fabrik von Oskar Schindler in Brnenec (Brünnlitz). Der Großvater von Petr Weiss soll ein guter Freund von ihm gewesen sein.

 

 

Mit den Damen Weissova zum Shopping-Ausflug nach Brno eingeladen worden. Ein wenig stressig mit drei Damen. ? Und irgendwie war für mich nix dabei. ?