Was ich so in Georgien treibe?
Sein Mitte Januar habe ich einen Freiwilligendienst in einer Tageseinrichtung für Behinderte angetreten. Eine gute Möglichkeit hinter die Kulissen und in die Gesellschaft des Landes zu schauen. Behinderte sind eben auch ein Teil der Gesellschaft und haben es je nach Land und Region leichter oder schwerer am Alltag teilzunehmen. So, wie ich mich umgehört habe, trifft letzteres wohl auf Georgien zu. Nichtsdestotrotz gibt es auch hier in Tiflis Einrichtungen wie das APNCS Dayhome (Association for People in Need of Special Care, Verein für seelenpflegebedürftige Menschen), die Gehandicapte betreuen, mit ihnen arbeiten und Aufmerksamkeit schenken.
Bei den Betreuten handelt es sich i.d.R. um Personen mit Störungen kognitiver Fähigkeiten wie z.B. beim Down-Syndrom. Oftmals wirken sich diese Einschränkungen dann auch noch auf die motorischen Fähigkeiten aus. In Summe ist es eine bunte Truppe mit vielen unterschiedlichen Charakteren und die Therapeuten und Pädagogen meistern einen guten Job an ihnen.
Verschiedene Workshops werden angeboten. Vom Papierrecycling und Buchbinden, Kerzengießen, über Körbeflechten bis Holzbearbeitung ist allerhand Angebot vorhanden. Die Endprodukte werden dann auf Märkten vertrieben. Gewinndeckend lässt sich aber nicht arbeiten. Alles geht sehr langsam und mit einem Tempo wie jeder selbst kann und will. So ist die gesamte Einrichtung auf Spenden und Stiftungen angewiesen. Mein Eindruck aber sagt: Es lohnt sich. Für georgische Verhältnisse ist es eine sehr moderne Einrichtung und der Umgang mit den Gehandicapten ist sehr herzlich und fürsorglich.
Für einen kleinen Eindruck könnt ihr auch deren Facebook besuchen: https://www.facebook.com/profile.php…
Für mich bedeutet die Arbeit in dieser Tageseinrichtung eine willkommene Abwechslung und ein warmes Mittagessen. Auf eine Art kann ich vielleicht auch so wieder etwas von dem dem Guten und den herzlichen Gesten zurückgeben, von denen ich auf meiner Wanderung allzu oft bekommen habe.