Nagaland

Das vorletzte indische Bundesland auf meiner Reise ist erreicht. Nagaland, benannt nach dem indigenen Volk der Naga. Was gleich bei meiner Ankunft in Dimapur auffiel, waren die vielen Kirchen. Wen wundert es, sind doch knapp 90 Prozent der Bewohner Nagalands Christen. Da haben die amerikanischen Missionare vor hundertfünfzig Jahren ganze Arbeit geleistet.
Als ich am nächsten Morgen die Stadt verließ, schallte aus einer Seitenstraße laut Musik. So wurde etwas meine Neugier geweckt und guckte mal um die Ecke. Eine nepalesische Kirchgemeinde (Wer hätt’s gedacht?) mit vielen gut gelaunten Leuten. Es war Sonntagsgottesdienst. Die Band spielte, es wurde laut gesungen und geklatscht. Das hatte schon fast etwas Ansteckendes aber ich war doch noch zu müde um voll dabei zu sein.

Nach diesmal nur etwas mehr als 20 Kilometern erreichte ich mein Tagesziel. In Kukidolong wartete mein CS-Host Mhonthung mit seiner kleinen Familie auf mich. Ein Teil des Ortes eröffnet noch einen kleinen Blick in das ursprüngliche Leben der Naga. Meine Unterkunft war eine Bambushütte. Fließend Wasser gibt es nicht. Wasser muss erst über einer Feuerstelle hinter dem Haus abgekocht werden bevor man es trinken kann. Zum Wäschewaschen und Baden muss man zum Fluss hinunter laufen. Wow! Was für eine Erfahrung.
Dennoch haben Mhonthung und seine Frau exzellent für mich gesorgt. Und das Essen ist kaum mit dem, was wir unter indischer Küche verstehen, zu vergleichen. Klar, Reis gehört immer dazu und das in rauen Mengen. Fleisch, besonders Schwein und Hühnchen sind kaum wegzudenken, egal ob zum Frühstück, Mittag oder Abend. Hauptsächlich werden die Zutaten gekocht anstatt in Öl gebraten. Besonders aber ist die Naga-Küche dafür bekannt, dass sie bevorzugt Kräuter anstatt Gewürze verwendet. Was am Ende diese Küche aber fast schon einmalig macht ist, dass einfach Blätter von den Bäumen gepflückt, gekocht und als Beilage serviert werden. So anders und super lecker!
Und noch ganz nebenbei… Hund steht hier auch gern mal auf dem Speiseplan.