Mekong

Nach dem Bosporus, dem Kaspischen Meer, dem Persischen Golf und dem Ganges, ist nun wieder eine für mich magische Marke geknackt.
Der Mekong ist der größte Strom und überhaupt die Lebensader Südostasiens. Hier in Nong Khai, wo ich mich gerade befinde, bildet er die Grenze zwischen Thailand und dem nächsten Land auf meiner Reise – Laos.
Bevor ich nun aber die Brücke quere, mache ich einen Abstecher nach Bangkok um anschließend einen zehntägigen Vipassana-Meditationskurs zu besuchen. Eine gute Gelegenheit, in aller Stille die Eindrücke der letzten Monate etwas zu verarbeiten.

Die Tage verliefen problemlos. Eigentlich sagenhaft, wie einfach dieses Land zu Fuß zu bereisen ist. Nur die Hitze machte gelegentlich echt zu schaffen. Abhilfe schafft da immer Crushed-Eis, welches man an jedem kleinen Straßenrestaurant kostenlos bekommt, sich einfach in den Hut schüttet und rauf auf den Kopf (Nicht für Glatzenträger zu empfehlen, da Haare den direkten Kontakt der Kopfhaut mit dem Eis verhindern. Das ist sonst zu kalt und führt zu Hirnfrost.).

Die Gegenden in denen ich mich herumtrieb waren aber auch wieder eine Augenweide und beeindruckten. Berglandschaften und scheinbar endlose Zuckerrohrplantagen und Reisfelder.
Auch einen Schlafplatz zu finden war nie eine Herausforderung. In fast jedem Dorf findet sich ein Kloster in dem man nur fragen muss. Die zugewiesenen Schlafplätze sind immer recht unterschiedlich. Mal ist es eine eigene kleine Hütte, oder ein Gemeinschaftsraum in dem man seine Matte ausbreiten kann. Mal ist es aber auch einfach nur eine Garage oder ein Abstellraum. Was heißt Raum? Oft sind diese nach allen Seiten hin offen. Aber ich bin ja äußerst genügsam geworden. Ein festes Dach über dem Kopf während der Regenzeit ist aber auf jeden Fall von Vorteil.

 

 

Noch eine kleine Geschichte, die die Männerwelt zur Vorsicht walten lassen sollte. Als ich so die Straße entlanglief, da hielt ein Motorrad neben mir. Vorn ein junger Mann und hinten drauf die Mutter. Sie fragte mich, ob ich mit einer Thailänderin verheiratet sei und ich war echt verwirrt. „Was ich hier auf der Straße mache?“ Meine Antwort, dass ich um die Welt laufen will und so weiter, hatte sie auch nicht so ganz überzeugt. Dann meinte Sie, dass sie der Annahme war, ich sei mit einer Thai verheiratet. Diese hätte dann mein gesamtes Geld genommen und mich vor die Tür gesetzt. Und nun sei ich zu Fuß auf dem Weg zum nächsten Flughafen.  Alles was sie Wollte war, mir Hilfe anzubieten.