Hallo Vietnam

Die letzte Nacht in Laos hatte mich ein wenig beschäftigt. Was mir gleich der erste Nachmittag in Vietnam bringen sollte, war so auch nicht gedacht. Noch in den Bergen ging es weiter durch die Dörfer. Vor einem Haus war etwas im Gange. Eine Party? Ich wurde herangewunken und sollte mich setzten. Viele glasige Blicke schauten mich an und die ersten Köpfe lagen schon auf den Tischen. Ich guckte auf die Uhr. Es war kurz nach vier Uhr. Die Frauen kauten Betelnüsse. Mir wurde Schnaps angeboten aber ich lehnte ab. Es war ehr Zeit einen Schlafplatz zu finden und hier bei den Alkoholleichen wollte ich nicht bleiben. Aber es wurde darauf bestanden, dass ich trinke. „Ich mag aber nicht!“ Einer machte dann das Zeichen des Halsabschneidens. „Was? Bringen die mich jetzt um wenn ich nicht trinke?“ dachte ich mir. Aber nein. Ich musste feststellen, dass dies der Leichenschmaus seines verstorbenen Bruders war. Okay. In dem Fall sollte ich nicht ablehnen, nahm das Glas und vergoss erst einmal ein paar Tropfen. Das ist so Sitte in Fernost. Ein paar Tropfen für die Ahnen und Verstorbenen. Dieses symbolische Zeichen wurde mir auch hoch angerechnet. Phon, so sein Name, gab mir dann zu essen und lud mich darauf in sein Haus ein, wo ich die Nacht verbringen konnte. Irgendwie unangenehm war es mir schon aber er bestand darauf, dass ich mitkomme.

 

 

Sonst läuft es super gut. Die Leute sind überaus freundlich und hilfsbereit. Mache ich zum Beispiel eine kleine Rast im Dorf, werde ich meist ins Haus geholt und auf einen Tee eingeladen. Fast schon wie in der Türkei. Alle winken und lächeln. So macht das Laufen Freude.