Heute ging es zum Motosu-See. Von dort aus wollten wir, also Clive, meine Chefin Junko sowie meine Kollegen Endo und Yuichan und ich, einen Blick auf den Fuji werfen. Leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Zu viele Wolken versperrten uns den Blick auf den Vulkan und dazu war es auch noch kalt und windig.
Also rein in die warme Stube oder besser gesagt in ein kleines Stempelmuseum. Stempel und Siegel waren bis vor wenigen Jahren noch per Gesetz wichtigen Personen und Institutionen vorbehalten. Was auch immer „wichtig“ bedeuten mag, nicht jeder konnte sich einen Stempel oder ein Siegel zulegen. Die Vielfalt der letzten Jahrhunderte an verwendeten Materialien wie Gesteine und Mineralien, Elfenbein, Edelmetalle oder einfach nur Holz und natürlich an Größen und Formen mit detailreichen Verzierungen konnte man bestaunen. Das Beste war jedoch, dass man sein eigenes Siegel aus einem weichen Stein fertigen konnte. Ich hatte soweit Glück, denn mein Name in Katakana geschrieben sieht so aus リコ. Kurz und knapp. Da war also nicht viel zu tun. Wenn Japaner ihren Namen allerdings in Kanji schreiben müssen, dann wird es schon komplizierter. Auf jeden Fall ist mein Siegel ein tolles Souvenir.
Es ging weiter in eine Papiermanufaktur. Dort konnten sich jeder selbst einen Fächer basteln. Also Zellulosefasern mit Wasser vermengt auf ein feines Sieb geben und sorgfältig verteilen, dann den Fächerrohling drauf und darüber noch einmal das Faser-Wasser-Gemenge. Das Ganze bemalt, getrocknet und vorerst grob ausgeschnitten. Na ja, der große Da Vinci bin ich nun nicht, wie man sieht. Und ganz typisch Japan, habe ich heute meinen ersten Kranich gefaltet (Stichwort Origami). Ganz stolz! 🙂