Es wird ernst

Es wird ernst Letzten Freitag verabschiedete ich mich von Marco, Elise und Tochter Amber. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal ganz herzlich für die gute Bewirtung, das Dach über dem Kopf, die vielen Lacher und alles was ihr mir ermöglicht habt bedanken. Es war einfach wunderbar an eurem Leben etwas teilhaben zu dürfen. DANKE!

Mein Ziel bis zum Sonntag war dann Castle Rock, südlich von Denver. Ich hielt mich auf meinem weg östlich der Stadt. Die Präriehunde begrüßten mich mit ihrem schrillen Pfeifen und morgens sah ich die Antilopen sich in den ersten Sonnenstrahlen wärmen. Ich selbst hab erst einmal gut mit der Höhe zu tun. Unter Last mit dem Karren hinten dran sich die Hügel auf bis zu 2000 Meter hoch zu bewegen bin ich echt nicht mehr gewohnt. Mir geht hier ordentlich der Puls. Am zweiten Tag war ich vier Uhr Nachmittag und nach 30 km schon so fertig, dass ich an einem Haus klopfte und freundlich fragte, ob ich mein Zelt auf dem Rasen aufstellen dürfe? Betty, ein 84-jähriges Großmütterchen öffnete mir die Tür und hatte nichts dagegen. Als ich dann noch nach dem Gartenschlauch fur meine Körperpflege fragte, bot sie im eine heiße Dusche im Haus an, was ich gern annahm da die Temperaturen besonders in den Abendstunden immer noch sehr, sehr kühl sind. Den Morgen darauf setzte der angekündigte Regen ein. Zusammen mit Betty schlürfte ich noch einen heißen Kaffee unter dem Vordach bevor ich mich aufmachte. Ich sage immer wieder: Es sind diese kleinen Gesten, die meine Reise so großartig machen. Die 25 Kilometer bis Castle Rock bei diesem nassen und kalten Regen waren einfach nur bähhh. Das machte echt keinen Spaß aber ich wurde erwartet.

Auf meiner letzten Etappe lernte ich das Ehepaar Kathleen und Stu auf einem Campingplatz in Montana kennen und damals sagtensie, wenn ich schon nach Denver komme, dann könne ich auch gern in Castle Rock Halt machen. Und hier bin ich nun. Es erwartete mich wieder eine heiße Dusche und ein richtiges Bett. Und natürlich konnte ich auch am Familienleben teilhaben. Es war Muttertag und Kathleens Tochter kam mit ihrer Familie vorbei. Bei Tacos und Eiscreme hatten wir uns allen viele wundervolle Geschichten zu erzählen. Es war wirklich unterhaltsam. Heute lud mich Kathleen noch zu einem Ausflug ein. Bei Colorado Springs besuchten wird den Garden of the Gods. Das sind recht imposante Felsformationen und auf jeden Fall einen Abstecher wert.

Schon auf dem Hinweg aber thronte vor und der Pikes Peak. Motorsportfans ist dieser Berg sicherlich ein Begriff. Bis ganz nach oben auf den Gipfel konnten wir leider nicht fahren, denn was ich gestern als Regen abbekam, landete dort als Neuschnee. Dennoch war der Ausblick und die Szenerie einfach nur überwältigend.

Liebe Kathleen, lieber Stu… Auch euch kann ich einfach nur DANKE sagen. Danke für eure Gastfreundschaft und die viele Bereicherung.

Morgen geht es nun straff Richtung Osten. Die Berge werde ich nun endgültig hinter mir lassen. Raus aus den urbanen Gegenden geht es nun aufs Land hinaus mit ruhigen Straßen, kleinen Ortschaften, viel Weite und hoffentlich weiteren außergewöhnlichen Begegnungen. Nach dem kleinen Warmup wird es nun also wieder ernst.