Kansas

Vorab muss ich sagen: Der Wind hier macht mich einfach nur fertig. Einfach unvorstellbar, mit welcher Wucht der hier wehen kann. Vor zwei Nächten gab es auch eine Sturmwarnung mit Böen von bis zu 70 km/h. Ich hab mein Zelt selten so wackeln sehen. Aber es hat standgehalten. Es gibt auch nichts, was den Wind hier bremsen könnte. Über die flachen, sanften Hügel weht er ungestört wie über dem Meer.

Landschaftlich hat sich kaum etwas verändert. Nur die Viehweiden weichen mehr und mehr dem Ackerbau. Und wieder laufe ich von Horizont zu Horizont. Jede kleine Stadt hat hier mindestens ein riesiges Getreidesilo, so dass man oft schon von weitem sein Ziel vor Augen hat. So konnte ich kurz hinter Wallace schon Winona in weiter Ferne erblicken (zoomt mal rein ins Bild). 30 Kilometer konnte ich gucken und ich hatte echt keinen Bock, einfach weil man gefühlt dem Ort nicht näher zu kommen scheint. Als wenn man auf der Stelle tritt.

Wie nennt man eigentlich die Einwohner von Kansas? Kansasier? Kansasianer? Kansassen? Egal. Mit den Menschen hier habe ich schon wundervolle Begegnungen gehabt. Allem voran mit Josh, der mich an den Pastor Mike und seine Frau Diana in dem kleinen Ort Weskan vermittelte. Erst sollte ich im Gemeinderaum mein Nachtquartier finden aber dann luden sie mich doch kurzerhand zu sich nach Hause ein. Es waren ganz einfach sehr liebe und offenherzige Menschen, genau wie Mikes Schwester Michelle, die mir am Abend drauf in Wallace Essen brachte oder Tyler und Terry, die mich letzten Abend wirklich gut verköstigten.

Und dann die anderen Aufmerksamkeiten von einem Typen namens Garry, der einfach nur hielt und mir Wasser reichte oder John Goodman (nicht der Schauspieler 😄) der mir ein Bier anbot. An euch alle: DAAANKE! Ihr macht mir die harten Tage viel erträglicher.