Von Guwahati zog es mich weiter ein Stück entlang des Brahmaputra. Was das Übernachten und Campen anging, entschied ich mich seit langen wieder dafür bei Leuten anzuklopfen und zu fragen, ob ich in ihrem Garten schlafen könne. Nicht zuletzt auch aus Sicherheitsgründen, denn immer wieder warten mich die Einheimischen in den Wald zu gehen. Wilde Elefanten und auch Tiger seien eine nicht zu unterschätzende Gefahr in dieser Region.
Die Leute ließen mich ohne Probleme gewähren und sorgten sich gut um mich. Immer wurde mir Abendessen angeboten, was ich natürlich gern annahm, wenn ich nicht schon irgendwo anders gegessen hatte. Das Essen ist weiterhin himmlisch gut und verträglich. Viel Fleisch aber das hatte ich ja schon mal erwähnt.
In Bokakhat, einem kleinen Provinzstädtchen, suchte ich auch wieder Unterschlupf und als ich zwei Männer vor einer Kirche sah versuchte ich auch hier mein Glück. Nach etwas Smalltalk mit dem Priester öffnete mir dieser das Tor, bat mich hinein und zeigte mir ein Gästezimmer. Boar ich war so glücklich, besonders als in der Nacht noch ein heftiger Gewittersturm aufkam.
Es sollte weiter wie am Schnürchen laufen. Couchsurfen war wieder angesagt. Rituraj war für drei Nächte mein Gastgeber in einem kleinen Ort kurz vor Golaghat. Ein kleiner ruhiger Ort, was für Indien schon recht selten ist. Einfach die Seele baumeln lassen und den Garten seiner Eltern genießen. Sich ein bisschen Baumwolle pflücken und damit spielen, auseinanderreißen und sich einen faden zwischen den Finger spinnen. Ein Nickerchen machen und weiter relaxen.
Aber nicht nur die Leute auf meinem Weg waren großartig. Auch der Weg an sich hatte viel zu bieten. Die Märkte bieten einen tollen Überblick von dem, was in dieser Region so wächst. Tomate, Aubergine, Gurke, Kartoffeln, allerhand Grünzeug, Bananen, Papaya, Litschi , und und und… Natürlich darf Geflügel, Schwein und Fisch nicht fehlen. Und immer wieder… Was wäre Assam ohne seinen Tee?
Der Kaziranga Nationalpark schuf auch noch einen schönen Blick auf das hier heimische Großwild. Immer wieder beeindruckend diese riesigen Elefanten und Nashörner.
Oh Assam… Du und deine Menschen, deine Natur, deine Landschaft… Ihr habt mir gut getan. Danke!