In Monywa hatte ich mich etwas erholen können und scheinbar hatten sich meine Magen-Darm-Beschwerden gebessert. Scheinbar aber auch nicht. Kaum ein paar Kilometer auf der Straße, fühlte ich mich schon wieder matt und kraftlos. Einziger Trost war, dass die Straßen flach und im recht guten Zustand waren.
Die Nächte verbrachte ich in kleinen Klöstern. Dabei hatte ich je einfach einen Mönch gefragt, der mich dann zum Abt des Klosters brachte. Vor diesem muss man dann niederknien und sich dreimal dabei verbeugen bevor man seine Bitte vortragen kann. Das war aber alles problemlos. Die Mönche essen nur einmal am Tag aber für mich wurde dann nochmal abends serviert. Reis, Fisch und alles scharf gewürzt. Leider konnte ich wieder nicht von alle dem viel zu mir nehmen. Der Magen drehte wieder.
Abends stand dann natürlich wieder die Polizei vor der Tür. Unter anderem auch die Leute, die mir schon den ganzen Tag am Arsch hingen. Ich weiß nicht, was ich verbrochen habe. Zwei Polizisten im Auto die immer etwas voraus fuhren und in Sichtweite blieben und zwei auf einem Motorrad, die mich immer mal überholten und wieder warteten bis ich kam. Das ging sogar soweit, dass, wenn ich hinter einem Busch verschwand um ein Geschäft zu machen, sie direkt gegenüber an der Straße auf mich warteten. What the f§%k! Am Abend hatte ich eine recht offene Unterhaltung mit einem der Polizisten. Der meinte, es sei alles für meine Sicherheit. Ja klar. Macht alles für mich Sinn. Für meine Sicherheit müssen auch tausende Fotos von mir über die Tage geschossen werden. Einer der Mönche meinte aber, ich solle unbesorgt sein. Die retten mir vielleicht das Leben. Diese Aussage überzeugte mich nicht wirklich. Am Tag drauf ging das ganze Spielchen weiter. Es war echt befremdlich so unter Beobachtung zu stehen.
Körperlich ging es mir nicht besser. Eher im Gegenteil. Wieder hatte ich mir ein Kloster zum Übernachten gesucht. (Amnerkung: Für Touristen ist es eigentlich nur erlaubt in registrierten Hotels zu übernachten). Die Polizei ließ mich soweit aber immer gewähren. Ich sagte ihnen, dass ich am kommenden Morgen den Bus nach Mandalay nehmen werde, einfach weil es mir so elend geht. Kaum trat ich am nächsten Morgen aus meinem Zimmer hervor, standen die alles schon bereit und hatten mir einen Pick-Up für frei besorgt. Nur die Adresse wollten sie Wissen wo ich hinfahre. Mandalar Hospital, eine Privatklinik.
War auf jeden Fall eine gute Adresse. Blut wurde mir abgenommen und eine Urinprobe musste ich geben. Tags drauf konnte ich mir die Testergebnisse holen. Also Durchfall auf Grund einer Virusinfektion und mein Kaliumspiegel war im Keller. Daher das ewige Mattsein. Was fehlte waren Elektrolyte. Hab einen ganzen Beute an Pillen und Pulvern erhalten und nun denke ich, geht es wieder gut aufwärts. Die meisten Tage hatte ich im Hotelbett gelegen und mich auskuriert. Gestern hatte ich mir dann zur Abwechslung mal mit ein paar Leuten Fahrräder ausgeliehen um etwas durch die Stadt zu tingeln. Nach großem Sightseeing ist mir aber nicht.
Nochmal zurück zu meinem Überwachungsstatus. Die ersten zwei Tage kam jeden Morgen ein Typ ins Hotel und hat nach mir gefragt. Ob ich noch eingecheckt bin, ob ich draußen war oder auf meinem Zimmer bin. Der freundliche Italiener an der Rezeption fragte mich, was ich getan habe das die mich so verfolgen. Das habe er noch nie erlebt. Dann zeigte er auf die andere Straßenseite auf einen Typen mit Base-Cap und Motorrad und sobald ich das Hotel verließ, kam der mir hinterher. Also wenn ich hier keine Paranoia bekomme, wo dann?