Schwing die Hüften, klatsch in die Hände und bewege deinen Körper zu den heißen Beatz! So geht Folklore heute. Mit sichtlich viel Spaß und Energie haben die Jungs und Mädels aus Fidschi und Samoa den Reisenden etwas Unterhaltung geboten. Die gute Laune hat angesteckt und so zuckt es auch mir immer noch im Hintern, wenn ich die Musik höre.
Der Konfirmationstag steht vor der Tür und in den Jenaer Kirchengemeinden lautet das diesjährige Motto „Freiheit“. Eine Freundin und ehemalige Studienkollegin fragte mich, ob ich nicht ein Video zum Thema Freiheit machen könne, in dem ich meine persönlichen Gedanken zu diesem Begriff teile. Sehr gern komme ich dieser Bitte nach.
Liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden… Alles Gute und Gottes Segen!
Nach über 40.000 mal Auslöserdrücken in den letzten vier Jahren, gibt meine SONY DSC HX400V nun so langsam aber sicher den Geist auf. Hitze wie Kälte, Luftfeuchtigkeit, Staub und vieles mehr hat meiner Kamera gut zugesetzt. Sie musste die letzten 20.000 Kilometer viel leiden. Der Bildstabilisator ist nun zum wiederholten Male defekt, nachdem ich ihn schon vor eineinhalb Jahren in Bangkok hab reparieren lassen und so ist an Fotos mit weitem Zoom oder gar Videos nicht mehr zu denken. Das Display blitzt nur noch rot und grün auf. So macht das Fotografieren und Filmen keine Freude mehr und es macht es auch schwieriger, für euch meine Eindrücke dieser Welt in Bild festzuhalten.
Es ist also an der Zeit, mir eine neue Kamera zuzulegen. Es soll wieder eine SONY sein und ich liebäugle mit der Alpha6000, eine spiegellose Kamera mit Wechselobjektiven. Die hat sehr gute Kritiken, ein exzellentes Preis-Leistungsverhältnis und dient vollkommen meinen Anforderungen.
Da das mit dem Geld bei Weltenbummlern immer so eine Sache ist, habe ich via GoFoundMe eine Spendenkampagne gestartet und ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mich in dieser Sache etwas unterstützen könntet.
Natürlich ist es auch möglich via PayPal zu spenden an oder direkt per Überweisung (da fallen keine Gebühren an) Rico Reißmann, IBAN: DE 09 8302 0087 0020 7948 52, BIC: HYVEDEMM463
Vergesst nicht euren Namen und Adresse in den Verwendungszweck einzufügen. Als Dankeschön sende ich wie immer gern eine Postkarte.
Ich melde mich wieder aus dem fernen Japan. Seit zwei Wochen bin ich nun schon hier und der Klimawechsel, vom tropischen Fidschi und Samoa hin ins Land der aufgehenden Sonne, welches gerade aus dem Winterschlaf erwacht, machte mir etwas zu schaffen. Ich glaube auch, dass ich der einzige Typ bin, der hier mit kurzen Hosen herumläuft. Nichtsdestotrotz konnte das Timing nicht besser sein, denn die Kirschblüte ist im vollen Gange. Für die Japaner wieder ein Highlight und auch ich erfreue mich daran.
Bis Anfang Juni werde ich wieder in dem kleinen Ort Minobusan verweilen und das erlebte der letzten Monate verarbeiten und einiges an Material aufarbeiten. Ich bin sehr dankbar hierher kommen zu können, in diesen kleinen verschlafenen Ort. Obwohl… So verschlafen ist er gar nicht. Es sind Ferien und tagsüber sind die ohnehin schon engen Straßen voll mit Pilgern und Touristenscharen. Gut, dass meine Unterkunft, ein Shukubo (Tempelgasthaus) etwas entfernt von all dem Trubel liegt.
Hier wird in den kommenden Wochen nicht viel passieren und so wird es auch im Blog etwas ruhiger werden. Ich werde aber hin und wieder ein paar Bilder posten. Besonders freue ich mich, wenn ich den Fuji bald wieder vor mir sehe. Ich liebe diesen Berg.
Wer Samoa besucht, der kommt um eine Fahrt in den alten Bussen nicht herum. Das sind noch so richtige Dreckschleudern aber da Geld für moderne Transportmittel knapp ist, werden diese alten Kisten immer in Schuss gehalten. Das Interieur ist schlicht. Man sitzt auf alten Holzbänken. Überhaupt ist die ganze Kabine aus Holz. Und Fenster? … Was für Fenster? Der frische Fahrtwind braust einem ständig um die Nase und sollte es regnen, dann werden entweder Planen heruntergelassen oder man schiebt eine Plexiglasscheibe nach oben.
Das Beste was man hier im Südpazifik machen kann ist wohl Schnorcheln oder (wer will) tauchen. Ich habe ja jetzt schon ein paar Spots erkundet und keiner ist wie der andere. Die Vielfalt von Riffen und deren Bewohner ist einfach nur riesig.
Gestern besuchte ich ein Schutzgebiet für Riesenmuscheln. Gleich in Ufernähe besorgte ich mit Maske und Schnorchel und rein ging es ins Wasser. Gleich zu Beginn machte ich meine erste Begegnung mit einer großen Meeresschildkröte und schwamm ein paar Meter neben ihr her. Meine Gastgeberin sagte mir später, dass nur die glückvollen Menschen eine Schildkröte zu sehen bekommen.
In den mit Bojen abgesteckten Bereich musste ich erst einmal nach den Riesenmuscheln suchen. Irgendwann wurde das Wasser kalt. Ein Bach aus den Bergen mündet in das Meerwasser. Beim Vermischen entstehen viele Schlieren die einem die Sicht schwer machen können. Aber genau hier ist der Platz, wo die Muscheln gut gedeihen. Die ständige Strom an Partikeln aus dem Bachwasser versorgt die Muscheln mit Nahrung die sie herausfiltern.
Die größten Exemplare schätze ich auf eineinhalb Meter Breite. Je nachdem wie das Licht auf sie fällt, schimmern sie in leuchtenden Farben. Ich habe viele Bilder mitgebracht. Ich hoffe sie faszinieren euch genauso wie mich?!
Wieder – oder immer noch – bin ich von der Südsee total begeistert. Die Insel Upolu mit ihren schroffen Bergen hat es mir wohl besonders angetan. Bilder, wie man sie wohl nur aus Büchern und Reiseprospekten kennt. Hier werden Südseeträume wahr.
Mit dem Bus und per Anhalter bin ich heute über die Insel gefahren. Der erste Stopp war am Falefa-Wasserfall. Der Wasserfall selbst war gar nicht so spektakulär aber der angelegte Garten ließ einen Blick in die hiesige tropische Flora gewähren.
Über einen kleinen Bergpass weiter in Richtung Südküste, ist ein Halt am So-Tua Ocean Trench für jeden Inselbesucher ein Muss. Ein tiefes Loch, von Gezeiten und Wellen ausgespült eröffnet ein außergewöhnliches Badevergnügen. Das tieftürkisblaue Wasser steht im Kontrast zu den dunklen Felsen. Vorher muss man sich jedoch eine steile Leiter herunterwagen. Und dann… Ein beherzter Sprung ins nicht wirklich kühle Nass. Hier könnte man den ganzen Tag die Seele baumeln lassen aber ich wollte dann doch noch etwas Strand.
Einige Reisende haben mir empfohlen, die Nacht in einem Fale zu verbringen. Das sind kleine, zu allen Seiten offene Hütten. So suchte ich mir ein kleines Fale-Resort und direkt am Strand gelegen, mit einer vorgelagerten Insel, hätte es wohl nicht perfekter sein können. Ein ganz besonderes Feeling hier zu schlafen mit der Meeresbriese um die Nase. Als ich dann heute Morgen meine Augen öffnete und meinen Blick über das Kissen durch das Moskitonetzt auf die Palmen und das Meer richtete, da war alles andere ganz weit weg
Tattoo: Dieses Wort stammt aus dem Polynesischen und heißt so viel wie „richtig in die Haut einschlagen“ oder „Hautverzierung“. Samoa ist so etwas wie die Wiege des Tattoos und es gibt eigentlich kaum einen Mann, der kein Tattoo trägt und auch bei Frauen sind vor allem filigrane Verzierungen besonders an den Beinen allgegenwärtig. Die Pe’a ist die traditionelle Tätowierung der Männer und sie werden mit Stolz getragen denn mit dieser verdienen sie sich in der Gesellschaft großen Respekt. Das Pe’a-Tattoo reicht von den Hüften bis kurz unter die Knie und der ganze Prozess des Einbringens in die Hautschichten dauert in der Regel mehrere Wochen. Die Tinte wird mittels eines Tätowierkamms, der aus bearbeiteten Knochen oder Schildkrötenschalen besteht und an einem Stock befestigt ist, unter die Haut geschlagen. Das ist je nach Körperregion echt schmerzhaft, besonders, wenn wenig Fleisch zwischen Haut und Knochen ist oder an Stellen tätowiert wird, wo die Sonne sonst nie hin scheint (bis zur schwarzen Null).
Die ganze Prozedur ist sehr aufwendig und die Tätowierer genießen großes Ansehen. Für die zu Tätowierenden ist es eine Tortur aber einmal angefangen, müssen sie das Pe’a vollenden lassen, da es sonst als Schande für sie und die Familie wahrgenommen wird.
Ich hatte heute die Möglichkeit, mir das Ritual anzuschauen und ich hab mit dem jungen Mann echt mitgefühlt. Er hatte echt mit den Schmerzen zu kämpfen und sah irgendwie nicht hundert Prozent fit aus. Fotos durfte man während des Einschlagens aus Respekt vor dem zu Tätowierenden nicht machen.
Nun ist das mit den Tattoos bei mir so eine Sache. Ich habe schon Jahre überlegt, mir mal eines stechen zu lassen aber bin davon immer wieder abgerückt. Sich einfach eines aus Mode stechen lassen ist Unsinn, denn Mode vergeht wieder (Stichwort Arschgeweih). Da verstehe ich eher die Leute, die mit einem Tattoo ein persönliches Lebensereignis verbinden und damit auch Gefühle und Emotionen nach außen tragen.
Jetzt war es wohl an der Zeit, meinem Lebensereignis, meiner Reise auf meiner Haut einen Platz zu geben. Welcher Ort auf dieser Welt hätte dafür wohl besser sein können als Samoa. Im traditionellen Design und in traditioneller Handwerkskunst sollte es entstehen. Ich entschied mich für den Speer. In Polynesien ein Symbol für den Schützer der Familie und Gesellschaft aber auch für das Versorgen mit Nahrung. Dazu noch Wellen bezeichnend für den weiten Ozean.
Das Einschlagen des Tattoos in den Oberarm war in den ersten fünf Minuten schon recht schmerzhaft aber danach wurde es wie taub. Es ist einfach so, als wenn jemand einem immer wieder auf dieselbe Stelle haut. Irgendwann tut es nicht mehr weh. Bei diesen Großflächigen Tattoos ist das dann wohl schon anders.