Kutaissi

Vorletzte Nacht kam doch das erste Mal tatsächlich der Frost. Als ich früh aufwachte, war doch eine Eisschicht auf meinem Wagen zu sehen. Auch hatte ich mich schon gewundert, warum es nicht so ganz kuschlig warm in meinem Schlafsack wurde. Ok, ich hatte auch nur T-Shirt und Schlüppi an, wie sonst auch aber nun ist es definitiv Zeit für lange Unterwäsche.

Auf meinem Weg nach Kutaissi lief ich durch das breite Flussdelta des Rioni Flusses in der Kolchischen Tiefebene. Im Norden wie auch im Süden erstrecken sich die Gipfel des Großen bzw. Kleinen Kaukasus‘.
Ein wenig bin ich doch von der Vegetation überrascht. Es herrscht subtropisches Klima und so wachsen hier sogar Bananenbäume, Bambus, viel Kaki und auch Kiwi. Sehr exotisch also. All das eben im Kontrast zu dem Schnee im Hintergrund.

Wenn ich so über die Dörfer laufe, dann sehe ich schon einige leere und verfallene Häuser. Junge Menschen sind selten. Die Alten beherrschen das Bild. Abseits der Hauptstraßen geht es über Schlaglochpisten und durch so manchen Matsch. Es wirkt grau und runtergekommen. Batumi sticht da wohl wirklich als Perle der Region hervor. Kutaissi hat da als zweitgrößte Stadt Georgiens nicht mehr zu bieten. Seit ein paar Jahren hat hier das georgische Parlament seinen Sitz und sehenswert sind einige Burgen und Kirchenruinen wie auch die sanierte Bagrati-Kathedrale, welche zum Weltkulturerbe gehört. Dennoch strömt ein gewisses Flair durch die Straßen. Alles ist sehr geschäftig und dennoch entspannt.