Land Mine Museum

Eine Adresse, die ich auf jeden Fall allen empfehlen möchte, die einmal Siem Reap besuchen ist das Landminenmuseum, etwa 20km nördlich der Stadt. Es ist klein gehalten und man wird nicht mit Informationen erschlagen. Vielmehr bietet es einen Überblick über die Geschehnisse des Indochina-Krieges, der neben Vietnam und Laos auch Kambodscha erfasste. Ebenso gibt es einen Umriss über das Leben von Pol Pot und seine Verbrechen zusammen mit den Roten Khmer. Das Museum erzählt auch die Geschichte von Aki Ra, der zum Kindersoldaten der Roten Khmer rekrutiert wurde und seit dem kaum etwas anderes kannte als Krieg. Er legte selber tausende Landminen. Nachdem sich am Anfang der 90er Jahre die Situation in Kambodscha stabilisierte, entschloss er sich sein Wissen über Minen zu nutzen, ließ sich als Minenräumer ausbilden. Zugleich errichtete er dieses Museum um auf die verehrenden Folgen von Landminen und nicht explodierten Bomben und Granaten aufmerksam zu machen.

Bill, ein siebzigjähriger Kalifornier führte unsere kleine Gruppe. Einige der Geschichten die er so erzählte taten schon echt weh. Er meinte, das besonders perfide an Landminen sei, dass sie nicht gemacht sind um dich zu töten. Nein! Sie sollen die nur die Beine abreißen. Noch heute, Jahrzehnte nach dem Krieg liegen die Minen verstreut auf Äckern, hinter Häusern oder im Wald irgendwo vergraben. Bauern treten beim Bewirtschaften ihrer Felder drauf oder Kinder finden sie und spielen damit und so kommt es zu tausenden Unfällen jedes Jahr. Millionen von Quadratmetern Land seien durch die Vietnamesische Armee mit Landminen quasi verseucht. Dazu kommen noch nichtexplodierte Bomben der US-Amerikanischen Streitkräfte. Ein Minensucher schafft es gerade einmal zwischen 50 und 100 Quadratmeter Fläche am Tag abzusuchen und zu räumen. Es ist also eine Arbeit für Generationen die da noch wartet.

Zu erwähnen sei noch, dass die Einrichtung auch Projekte zur Unterhaltung von Schulen auf dem Land betreibt sowie Kinder und Jugendlich, die Gliedmaßen durch Explosionen verloren oder an Polio litten (was in den 90er Jahren ein gewaltiges Problem war) sozial und schulisch unterstützen.

 

 

Auch möchte ich an dieser Stelle die ARTE Serie „Mit offenen Karten“ empfehlen, die in einer Episode zum Thema Streubomben mit vielen Zahlen das Problem verdeutlicht.