Ich bin schon ein ganzes Stück weit gekommen. Knapp drei Wochen nach meinem Start in Queenstown, errichte ich gestern die kleine Stadt Hanmer Springs, ca. 110 Kilometer nördlich von Christchurch.
Der Sommer hat nun endlich Einzug gehalten und die Tagestemperaturen steigen deutlich über die 25°C-Marke und auch die Nächte sind nicht mehr so eisig kalt. Das macht es doch viel angenehmer. Was mich sehr beeindruckt ist, wie abwechslungsreich Neuseeland ist. Da sind die die Neuseeländischen Alpen über denen der Mt. Cook thront. Gespeist von den Schmelzwassern leuchten die Seen herum in hellem Blau und die Flüsse sind glasklar. Einfach traumhaft schön. Irgendwann führte mich mein Weg aus den Bergen heraus und gingen in sanfte Hügellandschaften und Ebenen über. Rund um Christchurch ist das Bild von viel Farm- und Weideland geprägt. Viele Schafe aber vor allem Milchkühe dienen den Bauern hier als Broterwerb aber auch der Anbau von Weizen und Gerste spielt hier eine große Rolle. Prinzipiell ist die Ostküste weitaus trockner als andere Regionen und man muss hier wirklich aufpassen, dem Land nicht zu viel abzuringen.
Und die Neuseeländer? Die Kiwis? Ja die Kiwis sind ein klasse Volk. Sehr gelassen und von meinem Vorhaben äußerst angetan sind sie. Eine Polizistin der Highway Patrol stoppte eines Tages und brachte mir zwei Flaschen Wasser und drei Tage darauf traf sie mich nochmals auf der Straße an und überreichte mir nochmals zwei Flaschen. Oder wenn mir jemand einfach nur zwei Äpfel in die Hand drückt und mir eine gute Reise wünscht. So kleine Dinge machen die Tage ganz groß.
Vor einem Supermarkt führte ich eine Unterhaltung mit einem Familienvater und der drückte mir am Ende 20 NZ Dollar in die Hand und meinte, dass es in Fairlie, der nächsten Stadt eine Bäckerei mit richtig guten Pies (also herzhaften Küchlein oder Pasteten) gibt. Und ich muss sagen, die waren wirklich gut!
Sollte mal kein Campingplatz in der Nähe sein und sich keine Möglichkeit bieten sein Zelt irgendwo versteckt aufzustellen (Wildcampen ist in Neuseeland verboten und kann mit happigen Geldstrafen geahndet werden), dann schau ich einfach auf einer der Farmen vorbei und frage, ob ich mich im Vorgarten breitmachen darf. Und wie überall sonst auf der Welt ist das auch in Neuseeland kein Problem. Oft kommt drauf auch noch das Angebot die Dusche und Waschmaschine nutzen zu können. Die Leute wissen echt, was ein Weltenbummler so braucht. Vielleicht liegt es aber auch nur an meinem Geruch. Der Duft der Freiheit.
Mit diesen vielen wundervollen Begegnungen schließt sich Neuseeland nahtlos an all die anderen Länder an, die ich bis jetzt bereist habe. Ich sage es immer wieder: „Die Welt ist gut.“