Wynndel

Die Fahrt mit der Fähre von Balfour nach Kootenay Bay bot nach dem vorherigen Regentag eine wundervolle Szenerie. Immer noch liegt der Schnee auf den Berggipfeln. Zum Nachmittag traf ich dann auf Wiebke sowie Anika zusammen mit Denis. Wir entschieden uns, die Nacht zusammen irgendwo versteckt im Wald zu campen. Sie würden so maximal 12 Kilometer vorrausfahren und Wiebkes Mückenspray am Straßenrand sei der Hinweis für mich, an der Stelle Halt zu machen. So hatten wir ein gemütliches Camp zusammen. Na ja, mein Zelt war echt über Stock und Stein aufgestellt und es war wohl die schlechteste Nacht seit langem die ich hatte. Am Abend hatte ich noch ein kaltes Bad im Kootenay Lake genommen. So im letzten Licht des Tages verbreiteten die Berge und der See eine sehr mystische Stimmung.

Es war auch an der Zeit mal etwas zurückzugeben. Anika hatte eine ähnliche Sony-Kamera wie ich und als wir darüber sprachen, zeigte sie mir den Steinschlag in der Mitte des Objektivs. Sie meinte, man könne noch Bilder damit machen aber jegliches Gegenlicht mache die Bilder dann doch wertlos. Ich hatte auch mal mein Objektiv fallen lassen und der Fokusring war danach schwergängig und ungenau. Darauf kann man aber mit Autofokus verzichten. Die Bildqualität war nicht eingeschränkt. So war es mein Ersatzobjektiv, da ich mir das gleiche noch einmal gebraucht gekauft hatte. Da ich mir sicher war, es doch nie wieder zu verwenden und es nur sinnfrei mit mir rumschleppen würde, habe ich es ihr dann einfach überlassen. Ich hoffe du hast Freude damit Anika!? Ach ja. Tomatensauce aus der Dose habt ihr auch bekommen. Ich dachte das war Pasta in Tomatensauce, so wie es das Bild versprach. Nun ja, den Abend hab ich dann halt nur Tomatensauce mit Brot gegessen.

Nathan (siehe Beitrag zuvor) hatte mir dann noch ein paar Tage zuvor die Kontaktdaten von seinen Gastgebern Cynthia und Fritz in Wynndel gesendet. Diesen hatte er bei seinem Stopp von mir erzählt und sie würden sich ebenso freuen, mich für ein paar Nächte beherbergen zu können. Und nun sitze ich in deren Haus, hatte zwei volle Tage die Beine hochmachen können und bin überglücklich nicht im Regen habe wandern zu müssen. Die beiden sind wundervolle Gastgeber und Fritz ist gelernter Koch. Also seit sicher, dass ich ausgezeichnet versorgt bin.

Beide sind 2006 mit ihren damals 10 und 12 Jahre alten Söhnen quer durch ganz Kanada von West nach Ost auf dem Fahrrad gereist. Was für eine grandiose Geschichte und was sie mir von ihren Abenteuern alles erzählen konnten. WOW!!! Und sie erzählen von all den glücklichen Begegnungen auf ihrem Weg genauso wie ich sie erlebe. Für sie ist es eine Selbstverständlichkeit, von ihrem erfahrenen Glück anderen wieder etwas zurückzugeben. Das ist einfach nur wundervoll.

Cynthia hatte ein paar Dinge in der Stadt zu erledigen und setzte mich an der Schwimmhalle ab. Hier konnte ich ein paar Bahnen ziehen und ganz gemütlich im heißen Pool entspannen. Einfach genial. Auch so haben sie mich ein wenig in der Gegend herumchauffiert damit ich von allem einen besseren Eindruck bekomme. Eine gute Gelegenheit noch ein paar Bilder machen zu können.

Ach wie soll ich diesen Stopp hier einfach nur beschreiben. Alles ist wirklich perfekt und mir mangelt es an nichts. Ich bin einfach nur überglücklich und zutiefst dankbar für das alles hier.