Eungella

Gut 80 Kilometer westlich von Mackay liegt am Ende eines Tals Eungella, ein kleiner Ort und Nationalpark. Besonders für die Menschen aus dem Umland sind die Berge Eungellas ein perfekter Ort um der Tageshitze zu entkommen und dazu reizt der Ausblick vom Eungella Chalet, einem Hotel und Restaurant, besonders. Aber auch so kann man sich in den wenigen Cafés verlieren, wie zum Beispiel im „Hideaway“, welches mit Kunst und Krempel lockt. Jedoch lohnt sich hier ein kleiner Spaziergang durch den Garten, der mit vielen bunten Glassteinchen verzierten Objekten entzückt. Das hat schon ein wenig etwas von Art Pop.

 

 

Der Nationalpark mit dem Broken River ist für ein ganz besonderes Lebewesen bekannt  – dem Schnabeltier, auch als Platypus bekannt. Ein eierlegendes Säugetier mit dichtem Fell, welches an einen platten Bieber erinnert, jedoch einen breiten Schnabel und Schwimmhäute hat. Einfach einzigartig! Leider war es uns heute nicht möglich ein Exemplar zu sichten.

Vor einigen Wochen wüteten hier aufgrund der langen Trockenheit noch Buschfeuer, was man ganz gut an manchen Hängen erkennen kann. Die Natur hat hier schwer gelitten und es wird wohl noch einige Zeit und vor allem Regen brauchen, bis sich alles wieder erholt.

Unser Weg führte noch zum Eungella Reservoir, einem Stausee. Wer will findet hier Badespaß, kann gemütlich im Kanu paddelt, heiß auf dem Jet-Ski reiten oder cool auf den Wasserski dahergleiten. Pille-Palle. Mich interessierten da mehr die Bäume, die in einer kleinen Bucht aus dem Wasser herausragten.

 

 

 

 

 

Meine Drei Girlies

Seit meiner Ankunft in Mackay habe ich mit drei Hundedamen des Hauses gute Freundschaft geschlossen. Nun habe ich nur immer das Problem mir die Namen zu merken. Daher nenne ich Trixie gern Brownie, Daisy wird liebevoll Fatty gerufen und die kleinste von allen, Pepper nenne ich Pepsi. Alles drei sind ganz liebe Seelen und besonders liebebedürftig.

Ihr werdet im Video schon erkennen wer wer ist. Gelegentlich fahren wir morgens zum Strand wo sich alle, inklusive mir, austoben können. Ach wie lieb ich sie hab.

 

Great Barrier Reef

Ein Wunsch von mir war es, auf das Great Barrier Reef hinauszufahren. Tante Hannelore meinte, dass dies überhaupt kein Problem sei und so schmiedeten wir den Plan, mit der Gesamten Familie nach Airlie Beach zu fahren und von dort aus die Fähre zu nehmen.

Vor ein paar Riffen sind schwimmende Plattformen (Pontons) installiert, an denen die Fähren anlegen können. Noch während der Fahrt erhält man Anweisungen zur Sicherheit und Verhalten im Wasser und im Umgang mit dem Riff. Und dann hat man auch schon den Taucherbrille samt Schnorchel auf dem Kopf und die Schwimmflossen über die Füße gezogen. Und rein ins blaue Nass!

Ach es war traumhaft einen Blick in diese Welt werfen zu können. Schon beim Anlegen all diese Blau- und Türkistöne zu sehen… Genial! Und dann unter Wasser… Eine faszinierende Welt die stark beeindruckt. Es ist aber auch eine Welt, die wohl nicht mehr lange in ihrer jetzigen Form existieren wird. Überdurchschnittlich und langanhaltend hohe Wassertemperaturen bedeuten für die Korallen Stress. Nach einer gewissen Zeit sterben sie und die sogenannte Korallenbleiche setzt ein. Zusätzlich sind die Korallen den immer häufiger auftretenden Zyklonen ausgesetzt und so bleibt ihnen und dem gesamten Ökosystem immer weniger Zeit sich von den Zerstörungen zu erholen. Es ist ein Prozess der Zerstörung, der alles andere als schleichend voran geht. Das stimmt einen sehr nachdenklich.

Dieser Ausflug war dennoch so ziemlich eines der größten Highlights aus meiner Reise. Wer aber so viele bunte Farben wie im Film „Findet Nemo“ erwartet, den muss ich enttäuschen. Zum einen gehen die Farben wie oben beschrieben durch Zerstörung der Korallen verloren, des Weiteren ist das Wasser selbst ein natürlicher aber nachteiliger Farbfilter. Gott sei Dank kann Software heute diese Effekte mildern.

 

 

Und natürlich habe ich es mir bei dieser Gelegenheit nicht nehmen lassen, auch Filmaufnahmen zu erstellen. Es war ein ganz schöner Batzen Arbeit alles Material zu sichten und zu schneiden. Das Ergebnis kann sich wohl aber sehen lassen. Und die Kamera im Wellengang ruhig zu halten… Unmöglich.

Kommt mit auf die Fähre und taucht anschließend mit mir unter. Ich sage wie immer… Genießt die Bilder!

 

 

 

Eine harte Woche

Meine Straßenkarte offenbarte mir schon, dass es zwischen Mackay und Rockhampton etwas dürre werden könnte und auch einige Leute, die ich bisher so entlang des Highways getroffen hatte meinten zu mir, dass da nicht viel sei. Von Mackay nach Sarina, der letzten größeren Ortschaft in Richtung Süden, war es noch ein recht bequemer Tagesmarsch. Dort konnte ich mich in Sarina nochmal mit Essen eindecken. Danach? Danach kam erst einmal 300 Kilometer nichts. Na ja, fast nichts. Clairview, Saint Lawrence, das etwa sieben Kilometer abseits des Highways liegt, Marlborough und zum Schluss noch Yaamba waren kleine Siedlungen, die mir das Überleben garantieren sollten. Da Clairview von Sarina drei und Marlborough nochmal weitere drei Tagesmärsche entfernt lag, bot es sich an, an die jeweiligen Poststellen Pakete mit Verpflegung zu schicken. Unmöglich wäre es gewesen für die vollen neun Tage Proviant mitzuführen. Sicherlich haben die genannten Orte auch kleine Läden aber die Auswahl ist oft bescheiden und die Preise recht hoch. In dem Sinne hatte ich wohl alles richtig gemacht.

 

 

Schwieriger wurde es aber schon beim Thema Wasser. Sechs Flaschen á 1,5 Liter Wasser und einen Wassersack mit zehn Litern Fassung als Reserve und für die Hygiene hatte ich dabei. Die Flaschen wurden bei jeder Gelegenheit aufgefüllt aber von den Gelegenheiten gab es nicht viele. Und Glück war auch noch wichtig. Da saß ich zum Beispiel am Zugang zu einer Farm um Rast zu machen, als plötzlich Penny von der Straße einbog. Erstmal bot sie mir einen Platzt im Schatten vor ihrem Haus an. Gott sei Dank stand das Haus nicht kilometerweit von der Straße entfernt, wie es manchmal vorkommen kann. Mit eiskaltem Wasser konnte ich den ersten Durst stillen und am Ende noch meine Flaschen auffüllen.

Eines anderen Abends schaffte ich es noch zu einem Campground genannt „Brandy Bottle“. Rund sechs Euro für die Nacht waren mir eine heiße Dusche wert. Und wie überall hier in den ländlichen Gegenden wird Regenwasser in großen Tanks gesammelt und zum Trinken verwendet. Man kann es ungefiltert trinken. Zumindest hatte ich nie Probleme nach dem Genuss. Im Zweifelsfall habe ich Pillen zur Wasserentkeimung dabei aber die nehme ich nur, wenn das Wasser einen eigenartigen Nachgeschmack hat. Es war wirklich nicht so einfach. Um sicher zu gehen immer genügend Wasser dabei zu haben, winkte ich sogar ein paar Mal mit einer leeren Flasche den Autos entgegen. Länger als zehn Minuten dauerte es nie bis einer anhielt mir seinen vielleicht letzten Rest Trinken gab. Viele Gesten die ich schätzte und für die ich so dankbar bin.

In Marlborough machte ich Frühstück und war froh, mir einfach mal einen Apfel und einen Orange kaufen zu können (umgerechnet 2 Euro pro Frucht). Ständig das Dosenfutter zu mampfen macht auf Dauer nicht glücklich. Als ich die Verkäuferin fragte, ob ich meine Flaschen auffüllen dürfe, guckte sie für einen Moment wie „Das geht gar nicht! Du kannst auch Wasser kaufen.“ Aber dann atmete sie kurz durch und lies mich an den Wasserhahn.

Hier lernte ich auch Craig Landy kennen, ebenfalls ein Abenteurer aber mittlerweile mehr im Abenteuerruhestand. Zu Pferd machte er sich mit seiner damaligen Partnerin auf den Weg entlang des Bicentennial National Trail auf, teils mit Zigeunerwagen. Die Etappen des 5330 Kilometer langen Trail legten sie auf mehrere Jahre verteilt zurück. Er zeigte mir Bilder und diese zeigte mir, wie es vor 200 Jahren zugegangen sein muss, als die Siedler das Land eroberten. Großartig.

 

 

Es gab aber noch weitere Glücksmomente. Jacky, die Besitzerin von „Brandy Bottle“ meinte, wenn ich es am nächsten Tag bis nach Saint Lawrence schaffe, solle ich einfach im Pub schöne Grüße von ihr ausrichten und nach einen Schlafplatz hinterm Haus fragen. Mich etwas dahinschleppend hatte ich Saint Lawrence und das Pub erreicht. An diesem Abend war ich recht selig. Die Bar hatte noch wie so oft und überall auf dem Land diesen altbackenen Charme. Ich liebe es. Ich setzte mich neben einen der Männer an den Tresen und wir begannen zu reden. Er meinte, nicht viele Touristen verlieren sich an diesen Ort. Umso schöner, dass ich meinen Weg hier hergefunden habe. Alle waren froh mal wieder ein neues Gesicht zu sehen. Man unterhielt sich über meine Reise und andere Belanglosigkeiten. Man redet leise, höflich und lächelt einfach nur. Keineswegs ein Laden, in dem die ganzen Trucker nach Feierabend absteigen und man sich ständig das f-Wort anhören muss. Es schien so, als seien alle Probleme dieser Welt ganz weit weg. Hier macht jeder sein Ding und genießt einfach das Menschsein. Es war schön die paar Leute im Pub zu beobachten. Alles war so friedlich und entspannt. Mein Nachbar zahlte mir meine drei Bier. Ich drückte ihn, wünschte eine gute Nacht und verschwand in mein Zelt.

Eines Nachts fror es mich und ich kroch aus meinem Zelt um meinen Schlafsack zu holen. Der Mond war bereits untergegangen und auch keine Wolke stand am Himmel. Es war eine kalte aber dafür fantastisch klare Nacht. So viele schöne Sterne.

Auf meiner Reise brauche ich manchmal einen Anhaltspunkt um mir zu vergegenwärtigen, wo ich eigentlich bin. Ein Symbol oder irgendetwas Typisches für die Gegend. Wie etwa die Blaue Moschee in Istanbul oder den Fuji in Japan. Diese Nacht schweifte mein Blick über das helle Band der Milchstraße und dann war es keine große Mühe das Kreuz des Südens zu entdecken. Glücklich machte ich mir klar „Hey! Ich bin auf der Südhalbkugel.“

Rockhampton

Gestern Nachmittag bin ich in Rockhampton angekommen. Nach der zurückliegenden Woche wollte ich einfach nur etwas ausspannen und habe seit Langem mal wieder via Couchsurfing nach einem Gastgeber geschaut.

Gesucht – Gefunden. Wayne und Margot sind schon beide über siebzig Jahre alt und glänzten auch schon mit jahrelanger Abwesenheit von Familie und Freunden. Sie erzählten mir von ihren ewig langen Trips quer durch Australien, Nordamerika oder Europa und das mit dem Auto, Camper oder Motorrad. Und wenn sie so erzählen, dann glaube ich fast, dass die richtigen Abenteuer noch schöner zu zweit sind. Anyway…  Wir haben hier einen regen Austausch von Ideen und Lebenskonzepten. Einfach großartig.

 

 

Während Wayne heute auf dem Tennisplatz seinen Schläger schwang, besuchte ich mit Margot den Zoo. Endlich bekam ich mal diese trägen Koalas vor die Linse und sogar zwei Kasuare gab es zu bestaunen. Die Wombats hatten sich jedoch verkrochen aber dafür gab es noch vielerlei anderes Tier wie Schildkröten oder den fast allgegenwärtigen Ibis zu sehen. Es war ein schöner Ausflug.

 

 

Alte Krähe und mit Kola werfen

Gestern war ich doch das erste Mal etwas enttäuscht von ein paar australischen Mitbürgern. Menschlich einfach nur Kacke.
Da mache ich halt bei einer der vielen Fruit Farms. An einem riesen Stand voller Ananas begrüßte mich eine kleine Filipina ganz freundlich. Ich nahm mir einen Stuhl um etwas Rast zu machen und um meine zuckersüße Ananas gleich vor Ort zu schlachten und zu verspeisen. Etwas Smalltalk mit der Filipina – alles schön. Und dann kam die Chefin und maulte aus 20 Metern irgendwas in meine Richtung. „Bla Bla schieb deine Karren zur Seite. Bla er stört da, Bla“ Konnte ich nicht ganz nachvollziehen aber okay. Da schieb ich ihn halt ein paar Meter weiter.
Als sie dann am Stand mit rumsortierte guckte sie mich wieder Böse an und da musste ich doch mal fragen ob alles in Ordnung sei. Sie „Das hier ist kein Campingplatz!“ Boa da riss mir fast die Hutschnur. Weil ich mal 10 Minuten meinen Hintern setzten lasse. Mein Messer noch in der Hand wäre ich ihr damit am liebsten an die Gurgel gesprungen. Ich sagte ihr, dass sie eine wirklich unfreundliche, alte Krähe sei und ich froh bin hier nicht nochmal kaufen zu müssen, nahm meine Sachen und zischte ab. Manchmal ist der Kunde wohl eher Arschloch als König.

Das war aber noch das kleinere Übel an diesem Tag. Am Ortseingang zu Tiaro verspürte ich plötzlich eine Schmerz auf meinem Bauch, als hätte jemand eben mal mit der flachen Hand draufgeklatscht. Das kam unerwartet, war ich irgendwo in meinen Gedanken. Da hat mir doch tatsächlich irgend so ein Penner einen Becher mit Kola aus dem fahrenden Auto auf mich geworfen. Bevor ich das aber gecheckt hatte, war er schon wieder viel zu weit weg. Also das ist dann doch echt unter aller Sau. Kein Plan ob er es als lustig empfand oder irgend einen Groll hatte aber… na ja.
Vorm nächsten Laden sprach mich eine Frau an. Wie weit ich schon gelaufen sei und wohin es geht. Nach kurzer Erklärung meinte sie, ich sei ein fantastischer Kerl worauf ich entgegnete, dass das wohl nich alle Australier so sehen. „200 Meter die Straße runter bin ich grad mit Kola beworfen worden.“ Und das tat ihr richtig leid und irgendwie fühlte sie sich wohl auch beschämt. Als ich dann noch hinter ihr an der Kasse stand, gab mir ihr Sohn eine Schachtel Kekse als kleine Aufmunterung. „Halt das Kinn hoch.“ sagte sie und wir drückten uns. Das hat dann den Tag doch noch gerettet.

Von Pferden, Rindern und Mikrowellen

Grüße von der Sunshine Coast. Brisbane ist nur noch knappe drei Tage Fußmarsch entfernt und somit ist das erste große Etappenziel in Australien fast geschafft. Ich denke, der schwierigste Teil Australiens liegt damit hinter mir.

 

 

Nach Rockhampton hatte sich noch nicht ganz so viel verändert. Alles war immer noch sehr ländlich und vor allem durch Weideland geprägt. Also Rinder, Pferde, Rinder, Pferde und noch mehr Rinder und Pferde. Nur die hier heimischen Alpakas sorgten etwas für etwas Abwechslung und das Schöne ist immer wieder, wenn der Kookaburra mich mit seinem sanften Gezwitscher jeden Morgen weckt. 😀

 

 

Ja und dann sind da noch die vielen Mikrowellen die hier und da den Straßenrand säumen. Eine nette Idee die alte Mikrowelle einfach als Briefkasten zu nutzen. Tür auf, Brief oder Päckchen rein, Tür wieder zu und auf 4 Minuten bei 800 Watt einschalten.

Aber mal Spaß bei Seite. Zwischen Rockhampton und Bundaberg war es nochmal etwas schwierig mit der Verpflegung aber danach traf ich wieder auf viel mehr Zivilisation und so sind auch wieder viel mehr Supermärkte und Raststätten auf meinem Weg. Und auch die Landschaft hat sich nun mehr verändert. Viel mehr grüne Hügel, Obstplantagen. Alles nicht mehr so tropisch. Gefällt mir gut die Ecke.

 

 

Und dann waren da natürlich noch ein paar Reisende, die ich auf meinem Weg getroffen habe. Natürlich Radler aber auch Caravaning ist in Australien ein ganz großes Ding. Da waren zum Bespiel Jenny und Markus, ein Reisepärchen die das Leben im ausgebauten Van genießen. Wir trafen und eines morgens an einem kleinen Park um Wasser zu tanken und er schaute so aus dem Seitenfenster „Deutsch?“. Ich „Verdammt! Sieht man das“ #lach wie immer Smalltalk und am Ende fragten sie mich, wo ich die nächste Nacht verbringe und da sie noch so viele Fragen zu meiner Reise hatten wollten sie mir eben am Abend nachkommen. So campten wir zusammen neben einer Tankstelle und die beiden waren so lieb und haben mich bekocht und auch noch am nächsten Morgen mir ordentlich Frühstück gemacht. So ein wenig Gesellschaft am Abend kann ich gern öfter haben. Gemeinsam schauten wir noch in den Nachthimmel. Orion steht zurzeit noch hoch am Himmel, das Kreuz des Südens stand über dem Horizont und die Magellanschen Wolken waren als zwei breite helle Flecken gut zu erkennen. Habt vielen lieben Dank ihr Zwei!

Eine kleine nette Anekdote hatte ich noch Fathi, einem Türken, der seit sechs Jahren auf dem Rad sitzt. Dieser wurde eines Morgens von der Polizei angehalten, weil er seinen Fahrradhelm nicht trug. Das geschah so kurz vor mir und ich gesellte mich in die Runde. Man muss sich ja über die nächste Region und Wetter austauschen. Er redete noch mit den Polizisten im Auto, woher, wo entlang, wie weit und lang und seine Story machte Eindruck bei ihnen. Sechs Jahre sind verdammt lang. Und dann schauten sie zu mir. „Wie lang bist du schon unterwegs?“ Ich „Ja so rund dreieinhalb Jahre von Deutschland zu Fuß.“ Da guckten sich die Bullen an und mussten nur noch kopfschüttelnd lachen, so nach dem Motto `Gleich am frühen Morgen zwei Verrückte auf der Straße´. Fathi bekam seinen Pass wieder und die Polizisten meinten noch „Lasst gut sein und habt `ne schöne Reise.“ Und weg waren sie.

 

 

Tamborine Mountain

Wieder einmal habe ich einen kleinen paradiesischen Flecken Erde gefunden. An Brisbane vorbeigezogen mache ich hier in Tamborine Mountain Halt. Der Visabestimmungen wergen muss ich kommende Woche Australien verlassen. Grund genug, eine längere Pause einzulegen und diese werde ich wieder in Japan verbringen. Damit ich aber nicht meinen gesamten Karren mit nach Japan schleppen muss, habe ich via Couchsurfing eine Familie gefunden, bei der ich diesen die kommenden Monate unterstellen kann. Das macht einfach vieles leichter.

Wie gerade im ersten Satz geschrieben, ist das hier ein kleines Paradies. Regenwald und seine kühle Bergluft machen diesen Ort perfekt, will man der Hitze Brisbanes und Umgebung entgehen. Ich war wirklich sehr überrascht als ich hier oben ankam. Die Aussicht auf die Gold Coast und auf der anderen Seite ins Hinterland ist grandios.

 

 

Bevor ich hier eintraf, bekam ich die Hitze Brisbanes noch einmal zu spüren. Letzten Dienstag waren es 34°C. Eine Temperatur, der ich eigentlich leicht trotzen können sollte aber irgendwie hatte mir dieser Tag echt zu schaffen gemacht. Selten hatte ich so geschwitzt und mir ging es ab dem Nachmittag wirklich nicht mehr gut. Als ich am Abend mein Zelt an einer Sportanlage aufstellen wollte, kam Kevin mit seinen beiden Hunden spazieren und als er mich sah, wusste er sofort was Sache war. Er selbst ist viel auf dem Rad gereist und wusste somit, was ich brauche. Eine heiße Dusche, ein ordentliches Bett und ein gutes Abendessen. Also hat er mich ohne großes Reden sofort zu sich nach Hause eingeladen. Wir erzählten und ein paar Stories von unseren Reisen aber letztendlich war ich so müde und kaputt an diesem Abend, dass ich nur noch schlafen wollte.

 

 

Nun habe ich es hier hoch nach Tamborine Mountain geschafft. Auf die letzten sechs Kilometer hatte ich mir echt noch einen Platten geholt. Ärgerlich! Mein eigentlicher Gastgeber Frazer ist gar nicht daheim aber bei seinen Eltern Cathy und Rod bin ich in richtig guten Händen. Zusammen mit deren schwedischer Freundin machen wir ein wenig die Gegend unsicher. Die erste Amtshandlung bestand im Besuch der Destilliere, inklusive Verkostung gleich um die Ecke. Schnaps und Liköre in allen möglichen Geschmäckern. War genau mein Fall. Nachdem wir etwas durch die Gegend gefahren sind ging es weiter zum örtlichen Winzer. Auch hier war wieder Verkostung angesagt. Weiß, Rot oder Rosé, lieblich oder trocken. Was der Gaumen halt so mag. Nachdem wir darauf noch ein wenig durch den Regenwald spaziert sind, besuchten wir am Abend noch eine Neueröffnungsfeier einer Bar. Und nebenan war noch eine kleine Brauerei. Ich muss nichts weiter sagen. Es war auf jeden Fall ein sehr gelungener Tag. 😀

 

 

Morgen werde ich hier abreisen und noch für ein paar Tage den Lamington Nationalpark besuchen und danach noch Brisbane erobern.  …   Bis dahin.

 

Lamington Nationalpark

Wie im Beitrag zuvor angekündigt, besuchte ich den Lamington Nationalpark. Ich war schon etwas überwältigt von dieser grünen Schönheit mit seinen steilen Hängen, vielen Wasserfällen und den zahlreichen natürlichen Pools in denen man gemütlich planschen kann. Und wenn man die Augen offen hält und ganz in Ruhe schaut, dann findet man auch allerhand Tier. Da fängt bei den Wallabies an (Das sind kleine Kängurus die für das Leben im dichten Wald angepasst sind) und geht über die Truthühner bis hin zu den ganz kleinen Vögeln, die ihre Nester oft auf dem Boden mit Laub bauen. In Australien gibt es eben bis Schlangen eben keine Raubtiere, die den kleinen Vögeln gefährlich werden könnten. Kleine Echsen jagen überall durch das Unterholz und ganz besonders stolz im Nationalpark ist man auf den Lamington Crayfish, einer leuchtend blau-weißen Languste die nur hier in den Flüssen ihr Dasein findet.