Steil bergauf

Heute ein wenig (mehr) fertig mit der Welt. Nur 18km geschafft weil es richtig steil bergauf geht. ? Seit Vietnam musste ich keine nennenswerten Steigungen mehr laufen. Das alles erinnert mich hier lauftechnisch an die Strecke nach Darjeeling im Himalaya. Der Karren zieht nach hinten und ich muss ordentlich gegenhalten. Schweiß lass nach.
Dafür habe ich aber heute einen fantastischen Schlafplatz. Bei einer Pause in einem Café an der Straße fragte ich einfach, ob ich die Nacht bleiben könne und der Dame war es recht. Irgendwann verzogen sich dann auch noch die grauen Wolken und legten diesen wunderbaren Blick auf den Vulkan Arjuno frei. ?

Een Gulden

Hier gibt es noch ein paar kleine Kostproben aus Surabaya. Ich hatte die Stadt und ihre Geschichte etwas unter die Lupe genommen. Das funktioniert hier recht günstig, denn viele Museen und Ausstellungen sind kostenfrei.
So zog es mich (obwohl ich Nichtraucher bin) in die alte Tabakfabrik „House of Sampoerna“. 1862 ursprünglich von den Niederländern als Waisenhaus errichtet worden, übernahm es 1932 ein Chinese und fing an hier Zigaretten zu produzieren. Da 9 seine Glückszahl war, so ziert noch heute „234“ das Firmenlogo, denn 2+3+4=9.
Es war Samstagnachmittag und daher konnte man den Angestellten nicht mehr über die Schultern schauen, wie sie die Zigaretten von Hand drehen. Dafür gab es jedoch vielerlei kleine Zeitzeugen zu begutachten. Interessant auch, wie viel deutsche Technik in jenen Tagen zum Einsatz kam, wie zum Beispiel eine Druckmaschine für die Gestaltung der Zigarettenpackungen.
Und wer immer schon mal wissen wollte, warum indonesischer Tabak so würzig ist. Das Geheimnis liegt in der Gewürznelke. Kleingemahlen werden bis zu 30% in den Tabak gemischt. Ich backe liebe Weihnachten damit Lebkuchen. 

 

 

Sonst stand noch Altes-U-Boot-Angucken auf dem Plan…

 

 

sowie die alte „Bank of Java“…

 

 

und „Museum of Surabaya“ mit allem möglichem Krimskrams. Immer wieder kommen so kleine A-HA-Momente auf. Eine Banknote mit der Aufschrift „De Japansche Regeering… Een Gulden“ Wieder was zur Geschichte gelernt. Und immer wieder Dinge, die man hier nicht vermutet hätte. Wenn plötzlich ein alter 1956 Opel vor einem steht, Vermessungstechnik aus Jena oder Wimpel und Krug des Thüringer Folkloretanzensemble Rudolstadt e.V.
Häääää? ?

 

Surabaya

Mit Indonesien liegt Asien nun fast schon hinter mir. Heute ging meine Flug von Singapur nach Surabaya, im Osten der Insel Java gelegen. Von hier aus werde ich sieben Wochen das Land erkunden aber so einen richtigen Plan gibt es nicht. Grob sollte es von Java aus über die Inseln Bali, Lombok und Sumbawa gehen aber vielleicht muss ich diesen Plan verwerfen. Einige Teile Indonesiens sind in den letzten Monaten von schweren Naturkatastrophen heimgesucht worden. Das trifft bei meiner Route vor allem auf Lombok zu, dessen Nordteil im August besonders schwer von mehreren Erdbeben getroffen wurde aber auch auf Bali rumort der Vulkan Agung. Na mal gucken was wird.

Ich freu mich auf jeden Fall riesig darauf hier entlangwandern zu können. Es gibt viel zu entdecken und ich bin jetzt schon fest überzeugt, dass ich mich in das Land verlieben werde.

Gardens By The Bay

Flower Dome 

Heute habe ich mich zu einer der Hauptattraktionen Singapurs auf. „Gardens By The Bay“ heißt das Zauberwort und liegt im Süden der Stadt. Zuerst ging es in den Flower Dome. Ein Botanischer Garten  mit einer großen Auswahl an Pflanzen aus zahlreichen Regionen unserer Welt. Und nicht nur oprisch macht es was her. Auch für die Nase gibt es viel zu entdecken.

 

 

Cloud Forest

Gleich neben dem Flower Dome liegt der Cloud Forest. Es heiß wirklich Klotzen statt Kleckern. Kaum kommt man rein, steht man schon vor einem großen Wasserfall. Auch hier ist wieder alles mit tropischen Pflanzen dekoriert. Nur diesmal geht es steil nach oben. Ein wenig schwindelfrei sollte man jedoch sein, möchte man den Himmelsweg beschreiten. Ein atemberaubender Ausblick ist aber sicher.

 

 

Marina Bay Sands

Natürlich kommt man nicht am Marina Bay Sands vorbei, dem Luxushotel schlecht hin in Singapur. Na ja es liegt ein wenig über meinem Budget. Darum habe ich mich doch lieber in einem Hostel im Stadtteil Little India eingenistet. Dennoch habe ich mal in die Lobby geschaut. Die ganze Szenerie kam mir ehr vor wie an einem Flughafen. Eine lange Warteschlange am Check In. Koffer die durch die Halle gezogen werden. Ein buntes Treiben. Berühmt ist es aber wohl für seine Poolanlage auf dem Dach. Ach guckt euch einfach mal die Website an.  Es gibt auch ein Kasino aber bevor ich beim Roulette meine letzten Sinagpore-Doller auf Rot setze, mache ich lieber einen Abflug.

 

Stadtdschungel

Das hier sind ein paar Schnappschüsse von gestern, als ich nach Singapur hineingelaufen bin. Das Erste, was mir wirklich auffiel war, dass Teile dieser Stadt besonders grün ist. Es ist, als würden sich Straßen und Gebäude in den Dschungel integrieren. Dazu kommt noch die Regenzeit, die dem Ganzen noch da passende schwüle Klima gibt. Und hier und da findet man noch ganz besondere Relikte aus der Kolonialzeit. Ein wenig fühlte ich mich daher nach Bombay in Indien zurückversetzt. Auch dort gibt es ein paar Straßenzüge, die dieses Flair aus Stadt und Dschungel aufkommen lassen aber dann eben nicht in diesem Maße wie hier in Singapur.

Bergfest

Es ist wohl an der Zeit die Glocke zu läuten! Bergfest, Halbzeit, Mittag, wie auch immer man es nennen mag… Die erste Hälfte meiner Reise ist geschafft. Rund 17.000 Kilometer liegen hinter mir und mindestens genauso viele Kilometer liegen noch vor mir. Es ist ein großartiges Gefühl so weit gekommen zu sein. Danke an alle, die mich bis hierher unterstützt haben! Es gab viele Hürden zu überwinden aber im Ganzen war es bis jetzt ein großartiger Trip und ich bin dankbar für jede Erfahrung.

Kurz noch auf Malaysia zurückblickend, möchte ich mich auch noch bei all den hilfsbereiten und großzügigen Menschen bedanke. Ganz besonders bei Bella und Familie in Alor Setar, die kleine Alyssa in Georgetown, Poytwee in Kuala Lumpur sowie Peggy mit Ehemann Aljan in Malakka.

So… Es kurz nach 12 Uhr Mittags und da ich gestern so kaputt war, sollte ich jetzt endlich mal ein Bier trinken gehen und das hier etwas feiern.