Vancouver

Es geht weiter! Über zehn Stunden Flugzeit und neun Stunden Zeitverschiebung waren diesmal doch recht ermüdend. Gegen 21 Uhr hatte ich im Hostel eingecheckt, mir im Laden um die Ecken noch etwas Wasser und Abendessen besorgt und nach einer heißen Dusche dann voll fertig ins Bett gefallen. Und plötzlich war ich drei Uhr morgens hellwach. Phhhhhhh… 😑

Da der darauffolgende Tag wettertechnisch aber recht vielversprechend aussah, wollte ich diesen gleich nutzen. Und was hätte es für eine bessere Idee geben können, als nach Orcas zu schauen. Eine Bootstour war schnell gebucht und noch vor Mittag ging es eingehüllt in einem Trockenanzug aufs Wasser hinaus.

Die verschiedenen Tourbetreiber schären aus und sobald ein Boot eine Gruppe von Orca-Walen entdeckt, wir die Position weitergegeben. So ist sichergestellt, dass jeder auf seine Kosten kommt und diese wundervollen Tiere bestaunen kann. Es dauerte gar nicht mal so lange, als der Funkspruch kam.

Alle an Bord waren glücklich diese Wahlfamilie (eigentlich eine Delfinart) mit eigenen Augen sehen zu können. Das Männchen hatte ein riesiges Schwert (Rückenflosse) und auch das Kalb war für ein paar Momente zu sehen gewesen. Wir folgten der Walfamilie für eine gute Stunde und ein paar Kilometer durch den Sund bevor wir abdrehen mussten. Es war einfach nur klasse.

Ansonsten muss ich feststellen, dass das mit dem Wetter hier wie eine Lotterie ist – ganz unabhängig von der Vorhersage. Das macht die Tagesplanung nicht so einfach und man muss sich einfach auf alles einstellen. So ging es tags drauf mit zwei Mitbewohnern aus dem Hostel bei ordentlich Regen quer durch die Stadt. Wir alles brauchten eine SIM-Karte, die andere erst einmal regenfeste Kleidung überhaupt und ich noch ein Abwehrspray gegen Bären. Das war eine nette Shoppingtour durch so manche Outdoorläden und Geschäfte und trotz des ätzenden Wetters hatten wir jede Menge Spaß.

Das Hostel bietet zum Wochenende ein paar Touren an. Gestern war das Ausflugsziel der Lynn Canyon nördlich der Stadt. Ein kleiner Vorgeschmack auf das, was die Natur und Landschaft so zu bieten. Schluchten mit reißenden Wassern gepackt in ein tiefes, nasses Grün. Der nördliche Ostpazifik halt. Wieder so ganz anders als alles, was ich so zuvor gesehen habe.

Gern hätte ich mir noch etwas mehr von der Küste einnehmen lassen aber es zieht mich weiter. Heute ist noch einmal Ruhetag. Ein paar Kleinigkeiten sind noch vorzubereiten bevor ich dann morgen nach zwei Jahren wieder meine ersten offiziellen Schritte mache. Ich denke, ich werde die Metro zum Stadtrand nehmen und dann mal gucken. Wer weiß was kommt, was mich erwarten wird.

Wünscht mir Glück. 🙏🙂

Your Visa Is Approved

Jetzt ist wohl der richtige Zeitpunkt um es offiziell zu machen. Es geht weiter… JIPPIIIIIIIIII… Kanada und die USA warten auf mich.

Die letzten zwei Jahre stand immer irgendwie die Frage im Raum, ob, wie und wann ich meine Reise um die Welt fortsetzen könne. Diese ganze Corona-Pandemie hat schon viele Fragezeichen hinterlassen. Im Januar wurden meine Gedanken um eine Weiterreise nun wieder konkreter und es gab einiges zu klären.

Da mit Sicherheit alles noch unsicher ist, lag es nahe, meine Reisezeit zu begrenzen. Mit meinem Arbeitgeber war recht schnell ausgelotet, mich für ein paar Monate freistellen zu können. Das war schon einmal ein gutes Zeichen.

Danach hieß es, ein Visum für die USA zu beantragen. Da kam ich nicht drum herum, weil ich mit meinem Aufenthalt im Iran 2016 für das ESTA-Programm (ein vereinfachtes Einreiseformular) ausgeschlossen bin. Es galt unzählige Fragen zu beantworten, was viel Zeit und leicht Nerven kostete. Das alles war schon im Januar und als ich dann meine Visa-Gebühr bezahlt hatte und den Interviewtermin im Berliner US-Konsulat buchen wollte, war der nächstfreie Termin der 14. April. „Ohhh mannn ey! Ein Vierteljahr warten! Das kann doch nicht wahr sein!“ dachte ich mir. Immer hin war noch genug Zeit zum angepeilten Abreisetermin irgendwann im Mai.

Naja, Ende Januar hatte ich dann auch gleich noch Nägel mit Köpfen gemacht und mir den Flug gebucht. Am 10. Mai geht es Richtung Vancouver in Kanada. Von da aus warten dann rund 3300 Kilometer Fußmarsch nach Denver Colorado/USA auf mich, bevor ich Ende September wieder vorerst die Heimreise antreten werde.

Es vermag wieder ein beeindruckender Reiseabschnitt zu werden, denn meine Route führt quer durch die Rocky Mountains, unteranderem an die Quellen des Missouri River und in den Yellowstone Nationalpark. Oh es kribbelt wieder in den Füßen. 

Gründonnerstag, 8:30 Uhr in der Früh war dann die Stunde im Berliner US-Konsulat gekommen. Alles Massenabfertigung. Nach einem Sicherheitscheck ging es an Schalter Eins, wo man mir einen Aufkleber auf die Rückseite meines Passes klebte. Am Schalter Zwei nahm man meine Fingerabdrücke und am Schalter Drei kam es zum eigentlichen „Interview“.

„Warum beantragen Sie ein Visum? -> Weil ich 2016 den Iran bereist habe.

Wie lange waren Sie dort? -> ungefähr zwei Monate.

Was war der Grund Ihres Aufenthalts? -> Ich bin gereist. Also Tourismus.

Okay, danke! YOUR VISA IS APPROVED Ihr Visum ist bestätigt. Sie erhalten Ihren Pass in den kommenden zwei Wochen.“

Der ganze Prozess dauerte in Summe nicht einmal fünf Minuten und dafür musste ich die ganze Anfahrt und Übernachtung in Kauf nehmen. Warum einfach, wenn es auch umständlich geht. Aber okay. Aus zwei Wochen wurden zwei Werktage und heute konnte ich meinen Pass schon entgegennehmen.

Die letzten Monate hatte ich nun alles Stück für Stück vorbereitet. Ein neuer Karren wurde angeschafft. Es wurde soweit alles zusammengekauft was nötig ist. Es fehlen nur noch ein paar Kleinigkeiten.

Ich freu mich euch wieder mitnehmen zu können. Es wird sicherlich fantastisch.

Schnorcheln auf Viti Levu

Ich habe mal auf meiner Festplatte herumgestöbert und schönes Videomaterial von meinem letzten Schnorchel-Trip auf Viti Levu, Fidschi gefunden.
Ich weiß noch, an diesem Tag hatte ich mir einen ordentlichen Sonnenstich eingefangen und lag darauf drei Tage einfach nur flach.
Habt ihr auch Fernweh? Hier habt ihr etwas zum Träumen.
 

Zurück aus Japan

Schön war’s. Die drei Monate in Japan gingen wie immer rasend schnell vorbei. Doch es waren wundervolle drei Monate mit meinen Freunden in Minobusan und dem Fuji quasi vor der Haustür.

So in etwa würden jetzt meine Zeilen lauten. Gestern wäre ich aus Tokio angereist um in Deutschland ein paar Monate zu verbringen und den Schulanfang meines Neffen zu feiern. Aus Japan wurde nichts, Corona sei Dank. Stattdessen erst einmal zwei Wochen Quarantäne in der Heimat Anfang April und dann … ?  Die Frage, wie es weitergeht weit offen, machte ich mich noch während der Quarantäne daran einen Job zu finden. Am Höhepunkt der Corona-Krise und nach 5 Jahren Weltenbummelei einen Arbeitsplatz zu finden brauchte schon ein ganzes Stück Optimismus. Aber ich habe es hinbekommen und es ist wohl ein recht krisensicherer Job. Schon seit Ende April, also drei Wochen nach meiner Heimkehr, startete ich bei einem Servicedienstleister im Energiesektor in Gera. Letzte Woche Freitag bestand ich dann auch noch eine hausinterne Qualitätsprüfung, was mich nun wieder weiter nach vorn blicken lässt. Meine Arbeitszeit verbringe ich also im Büro und bin viel am Telefonieren. Den einzigen Nachteil sehe ich daran, dass mein Bauch wieder wächst.

Ob meine Reise jemals wieder einen neuen Anlauf findet? Oft denke ich darüber nach doch zu viele Fragezeichen stehen im Raum. Wer weiß schon, wann die Welt als Ganzes je wieder in ihre Normalen gerät? Wer weiß schon, wo mich mein Weg in der Zwischenzeit hinführt? Dieser abrupte Abbruch … es deprimiert und tut in der Seele weh. Es ist ein wirklich tiefer Fall aber ich wäre nicht ich, würde ich nicht neuen Mutes wieder aufstehen. Da geistern noch viele Ideen in meinem Kopf. Viele Wege gibt es noch zu beschreiten und wer weiß, das vielleicht auch zu zweit.

Es ist nicht das Ende. Ich bin noch mittendrin.

Chasing Bubbles

Eine wundervolle Geschichte eines jungen Mannes, der sein Leben als Börsenhändler in Frage stellt. Getrieben von Neugier und Sehnsüchten, ohne wirklich zu wissen wie man segelt, kauft er sich ein altes Segelboot. So beginnt eine verrückte Reise, auf der er kaum ein Risiko scheut und die ihn von einem Lebemann zu einem echten Seemann werden lässt.
 
 

Te Vaka

Vielleicht ist es Zeit, euch in diesen tristen Tagen von Selbstisolation, Quarantäne und Social Distancing die Sonne des Südpazifiks in die Wohnung zu schicken. Ich habe euch eine kleine Playlist der Musik von Te Vaka aus Samoa zusammengestellt. Macht die Augen zu und träumt oder dreht den Sound auf und bewegt die Hüften zu den heißen Rhythmen.

Wetterzeube

Am vergangenen Sonntag landete ich wohlbehalten in Frankfurt und Deutschland hat mich dabei mit sonnigem Wetter empfangen. Am gleichen Tag fuhr ich mit der Bahn in die Heimat. Mein Vater und seine Frau Ines haben mir ein kleines Haus organisieren können, wo ich die kommenden Tage in Selbstisolation verbringen werde. Dabei gilt auch ein großer Dank der Winzerfamilie Triebe, die mir diese Unterkunft bereitwillig zur Verfügung stellt und mir ebenfalls zur Seite steht.
 
Vom Haus aus habe ich einen schönen Blick über das Elstertal auf die Haynsburg und das kleine Schkauditz. Wetterzeube, der Ort in dem ich als Kind aufgewachsen bin und meine gesamte Jugend verbrachte liegt gleich hinter einem Hügel. Ein ausgedehnter Spaziergang dorthin war also Pflicht. Der Frühling ist gerade erst am Erwachen und die Temperaturen sind kühl. Die ersten Bäume beginnen zu sprießen. Es ist ein gewaltiger Kontrast zu Fidschi doch ich stecke es weg. Ich fühle mich wohl. Alles ist vertraut. Und ich denke es ist eine gute Möglichkeit, allen meinen Freunden und Followern aus anderen Ländern, mein Stück Deutschland etwas näher zu bringen.
 
Mein gesamter Reiseplan für dieses Jahr ist natürlich durchkreuzt. Und ich denke mal, da bin ich nicht der Einzige. Wie und wann es für mich weitergeht, das kann ich jetzt noch nicht sagen. Im Ganzen treten meine Reisepläne erst einmal völlig in den Hintergrund. Die Welt wird halt gerade ganz schön umgekrempelt. Ich stelle mich auf einen Aufenthalt von mindestens einem Jahr ein. Für einen Abenteurer wie mich ist das recht ungewohnt.
 
 

Auf dem Weg in die Heimat

Die letzten zwei Wochen waren eine Zeit des Wartens. Aus Fidschi irgendwie auszureisen, diese Möglichkeit war für viele Reisende in weite Ferne gerückt. Auf Grund der Corona-Krise haben viele Länder ihre Grenzen geschlossen, Transits auf den großen Flughäfen der Welt waren nicht oder kaum mehr möglich, Airlines mussten ihren Flugplan extrem zusammenstreichen.

Ich war also wie viele andere auch in Fidschi gestrandet. Nichts ging mehr. Die einzige Hoffnung war das deutsche Außenministerium und dessen gestarteten Rückholprogramm. Auch die Europäische Union als Ganzes ist dran, seine Bürger zurück zu holen. Die Koordination ist aber eine Mammutaufgabe und die geschlossenen Grenzen machen es dem Auswärtigen Amt (AA) nicht einfacher. Und da Fidschi nicht gerade der Nabel der Welt ist und noch einige weitere Reisende in Samoa, Tonga, Französisch Polynesien oder auf den Cook-Inseln verstreut sind ist es nochmal ein ganzes Stück schwieriger alle in die Heimat zurück zu holen.

Wir Deutschen hatten uns schnell in einer WhatsApp-Gruppe organisiert und stehen im regen Austausch mit Informationen. Es werden auch Fragen und Anliegen gesammelt und an die konsularischen Vertretungen und das AA zusammengefasst weitergegeben. So braucht, muss und sollte nicht jeder einzelne von uns diejenigen mit Anfragen bombardieren, die so schon Tag und Nacht an unserer Rückholung arbeiten.

Bei mir hatte sich dann gestern alles irgendwie überschlagen und Eile war geboten. Für den 20. März hatte ich ein Ticket nach Tokio aber der Flug wurde, genau wie nochmals am 27. März, gestrichen. Letztendlich stand ich auf einer Warteliste für den Flug am 3. April. Viele Informationen gingen umher und einige davon waren und sind falsch. So hieß es einmal, der Flug sei nur für Japaner. Diese hätten Priorität nach Hause zu fliegen zu können. Dies wäre verständlich gewesen, entsprach aber nicht der Wahrheit. Das Japan im Zuge der Pandemie wie viele andere Länder auch eine Visumpflicht einführte und ich nicht hätte einreisen können war dagegen richtig.

Der Flug nach Japan hätte also nur Sinn gemacht, wenn ich direkt hätte weiterreisen können – am besten in die Heimat. Nun sagte mir jemand, dass der Transit in Tokio auch nicht mehr ohne weiteres möglich ist. Nachdem ein Freund in Japan mir auch nicht mit dazugehörigen Informationen dienen konnte, rief ich am 2 April die japanische Botschaft in Suva an. Die Dame erklärte mir, dass ich ab sofort ein Transitvisum brauche, diese aber heute nicht mehr ausgestellt werden könne. Da schien ein möglicher Flug am Tag drauf in weite Ferne zu rücken.

Nun war es am Morgen des 3. Aprils, Tag des Flugs, als ich in der britischen WhatsApp-Gruppe las, dass ein Pärchen den Flug nach Tokio nimmt und ich fragte mich wie ohne Visa? Ich rief nochmal bei der japanischen Botschaft an und hatte diesmal einen Herrn dran. Der sagte mir, ich brauche nur ein Transitvisa, falls ich den Transitbereich verlasse. Das klang ganz anders als den Tag zuvor.

Ab diesen Zeitpunkt war es kurz vor 11 Uhr vormittags. Der Flug war für 13:15 Uhr angesetzt, sprich 12:15 würde der Check In-Schalter schließen. Eine Stunde, puhhhhhh! Also rief ich bei Fiji Airways durch und fragte, ob ich am Flug teilnehmen könne, da ich ja auf der Warteliste stehe. Die nette Frau sagete mir, dass es gut aussehe. Ich muss nur einen Anschlussflug vorweisen. Also hab ich meinen Freund Philipp in Deutschland angerufen, wo es mittlerweile nach 1 Uhr nachts war. Der nahm nicht ab. Also versuchte ich es bei Freund Felix, der nahm auch nicht ab. DRAMA! Aber gleich darauf rief Philipp zurück, den ich schon am Tag zuvor vorsichtshalber alle Flug- und Personendaten geschickt hatte. „Buch mir bitte schnell den Flug von Tokio nach Frankfurt! Es muss schnell gehen!“ Keine lange Rede weiter. Ich musste duschen und packen. Während des Packens hatte ich Philipp wieder auf Lautsprecher. Der Bezahlvorgang hatte beim ersten Mal nicht funktioniert. DRAMA! Er hatte den Buchungsvorgang wiederholt und ich weiter gepackt. Diesmal hatte alles funktioniert. Gut!

Mit Koffer und Paket in den Händen machte ich mich schleunigst zur Rezeption zum Auschecken. Für ein weiteres Telefonat mit Fiji Airways zur Flugbestätigung war keine Zeit mehr. Ich schrieb alle relevanten Daten auf einen Zettel und gab es der Dame an der Rezeption. Sie solle für mich anrufen denn es war keine Zeit mehr. Ich musste rasch zum Flughafen. Die drei weiteren Nächte, die schon bezahlt waren sollte sie stornieren und das Geld als Trinkgeld annehmen.

Ein Mitarbeiter hatte derweil meine Sachen schon ins Taxi geladen. Dem Fahrer machte ich etwas Druck aber für rote Ampeln konnte er auch nichts. Kurz nach 12 Uhr kam ich am Flughafen vorgefahren. Schnell rein zum Schalter. Der war Gott sei Dank noch offen und frei. Jetzt dauerte es nochmal. Die Frau an der Rezeption im Hostel hatte offenbar Erfolg. Ich stand im System. Nur wurde nochmals ganz akribisch nach meinem Weiterflug geschaut. Und dann bekam ich endlich meine Bordkarte.

Ich hätte nicht duschen brauchen. Ich war so verschwitzt, dass mich die Leute an der Sicherheitsschleuse fragten, ob es draußen regnete. Diese Stunde war Stress pur.

Es ging die Rolltreppe hinauf und als ich in der Abflughalle stand, da musste ich echt schluchzen. Plötzlich ging es mir durch und durch. Eine riesen Anspannung fiel von mir ab. Die Ungewissheit, ob und wann es von dieser Insel runtergeht wich nun. Es geht nach Hause.

Liebe Grüße aus Doha. Hier habe ich satte 22 Stunden Transitzeit aber die bekomme ich auch noch rum. Deutschland ist nicht mehr weit!

Das Lied „Go Solo“ hörte ich immer, als ich in der Warteschleife von Fiji Airways hing. Irgendwie passt es gerade.

Lest nicht die BILD-Zeitung!

Als ich diesen Artikel heute Morgen gelesen hatte, musste ich nur mit voller Unverständnis mit dem Kopf schütteln.

Die Sache mit unserer Honorar-Konsulin Frau Oldenburg: Es wird behauptet, sie sei in Deutschland auf Urlaub und „sei nicht in der Lage uns mit anderen Botschaften zu helfen“.

Klarstellung: Frau Oldenburg ist auf Dienstreise und aktuell selbst von Flugstreichungen betroffen. Sie kann also selbst nicht nach Hause (Fidschi) fliegen. Des Weiteren ist sie als Honorarkonsulin ehrenamtlich tätig. Wir stehen im regen Austausch mit ihr und ihre Hilfe ist uns ein großer Dienst!

Dieses ekelhafte Geschrei dieses Pärchens entbehrt jeder Grundlage. Jeder, der hier auf den Fidschi-Inseln festsitzt hat keinen Grund sich aufzuregen. Wir können uns hier frei bewegen. Die Versorgung steht. Wir haben genügend Essen auf dem Tisch. Die medizinische Versorgung steht auch noch. Leute, die Medikamente brauchen können sich diese in Apotheken besorgen. Die Sonne scheint. Wir sitzen unter Palmen am Pool mit einem Bier in der Hand.

Unter den Deutschen gibt es zwei medizinische Fälle. Eine Person hat sich den Fuß gebrochen, eine weitere leidet an einem Hörsturz. Für diese ist die Situation natürlich herausfordernder.

Wir warten hier alle recht geduldig darauf ausgeflogen zu werden. Wir können halt nur warten. Zu lesen, dass das Auswärtige Amt innerhalb einer Woche 100.000 Menschen zurück in die Heimat geholt hat… Wow! Das ist an Logistik nicht zu übertreffen. Und niemand hat uns vergessen! Fidschi ist halt nicht der Nabel der Welt. Es dauert seine Zeit und solange geht es uns hier gut.

Zum Artikel: Wir wurden im Urlaub vergessen, BILD-Zeitung