Der erste Monat ist vorbei

Ein Monat ist rum und es ist Zeit für eine kleine Zusammenfassung. Wo fange ich am besten an? Irgendjemand meinte, ich solle ein paar Statistiken führen, z.B. wie viele Biere oder auch Schnäpse ich unterwegs trinke. Fand ich eine super Idee aber ich hab sie nicht weiterverfolgt. Ich kann euch aber sagen, es ist nicht wenig. Die Menschen sind sehr gastfreundlich, sind interessiert an meinem Vorhaben und besonders auch an meinem Wohl. Da kann es schon mal vorkommen, dass ich bei Ankunft eben erstmal kein Wasser, sondern eben den Selbstgebrannten vor die Nase gesetzt bekomme.

Ich mag es wirklich hier über die kleinen Dörfer, entlang der Nebenstraßen zu laufen. Ab und zu nehme ich auch einen Wald- oder Feldweg mit. Es ist gerade die beste Jahreszeit für Kirschen, Himbeeren und die Mirabellen sind auch bald soweit. Die Straßenränder sind gesäumt von Obstbäumen und man braucht manchmal einfach nur im Gehen zugreifen. Fantastisch!

Aber nochmal zurück zur Gastfreundschaft. Ich weiß nicht, ob es einfach nur Glück ist oder ich einen guten Riecher habe. Ich musste bis jetzt noch nie mehr als an fünf Häusern klingeln und Einlass gewährt zu bekommen. Natürlich bekommt man auch immer wieder ein konsequentes “Nein“ als Antwort zu hören aber das ist normal. Aber die Leute, die mich herein lassen, überlegen nicht lange. Die sehen begeistert meinen Wagen und sagen „Ja klar, komm herein.“ Oder „Warum nicht? Ich berede es aber kurz mit meinem Partner.“

Und wie oft brauchte ich nicht einmal mein Zelt aufschlagen? Gästezimmer oder auch einfach nur das Sofa wurden mir bereit gemacht. Und auch wenn ich mein Zelt aufschlagen musste, eine Dusche und Abendessen sind immer drin. Abends hungern? Keineswegs!

Diese Offenheit der Menschen ist überwältigend und manchmal stehen mir vor Dankbarkeit schon die Tränen in den Augen. Die Welt ist nicht böse. Sie ist freundlich und hilfsbereit. Ich erinnere mich an einen Abend auf der Straße, als ein älteres Pärchen mit dem Wagen anhielt und mich fragte, ob ich irgendetwas zu trinken oder zu essen brauche. Was soll ich dazu sagen?

Ich hoffe euch in der Heimat ein wenig damit zu inspirieren?

Ich bin in Plumlov und habe bis hierher 644 Kilometer zurückgelegt. Das ist ein Tagesschnitt von 21,5 km/Tag (mit Ruhetagen) und 28 km/Tag (ohne Ruhetage). Also doch noch etwas Statistik. Ja, sieben Ruhetage im Monat sind ein bisschen viel und kosten Zeit und Kilometer. Aber die Ruhetage waren es, mit dem was ich so an denen erlebt habe, echt wert. Ich will mich ja auch nicht stressen.

Zu guter Letzt möchte ich mich noch für die kleinen und großen Spenden bedanken. Mit denen kann ich mich mit Essen und Trinken über den Tag versorgen, mir auch mal ein Rindersteak leisten, die gelegentliche Nutzung von Campingplätzen, meine Auslandsreisekrankenversicherung und andere Kleinigkeiten finanzieren.

Besonderen Dank geht dabei an Andreas Otto, der in seinem Juweliergeschäft in Zeitz (meiner Geburtsstadt) die Kundschaft animiert, mittels Spendenbox mich zu unterstützen.

Aber auch an alle anderen von euch … DANKE! Ihr helft mir sehr.

 

 

Ein Ort an dem mich Familie Weiss führte war die alte Fabrik von Oskar Schindler in Brnenec (Brünnlitz). Der Großvater von Petr Weiss soll ein guter Freund von ihm gewesen sein.

 

 

Mit den Damen Weissova zum Shopping-Ausflug nach Brno eingeladen worden. Ein wenig stressig mit drei Damen. ? Und irgendwie war für mich nix dabei. ?