Owen

Owen war ein Zyklon der in den letzten Tagen im Norden Queenslands ordentlich gewütet hat. Zyklone, das sind keine einäugigen Riesen aus der griechischen Antike sondern das südpazifische Pendant zur Hurrikans oder Orkanen. Die Leute warnten mich ständig, brachte es Owen doch in Spitzen auf Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 Kilometer pro Stunde und sorgte vielerorts mit kräftigen Regenfällen für Überschwemmungen. Glücklicherweise wurde er nun auf ein gewöhnliches Tiefdruckgebiet heruntergestuft aber sagen wir mal so: Wäre ich eine Woche später gestartet, wäre ich mitten hineingeraten. Regen brachte Owen dennoch genug, wie ich heute zu spüren bekam. Wirklich zu viel für meinen Geschmack. Da auch die Sichtverhältnisse auf dem Highway stark eingeschränkt waren und eine lange, schmale Brücke ohne Seitenstreifen vor mir lag, wurden Polizeistreifen auf mich aufmerksam. Zu gefährlich sei es, dass Autofahrer mich zu spät erkennen und nicht ausweichen können. Damit hatten sie Recht. Kurzerhand hatte ich für die paar Minuten über die Brücke einen Streifenwagen mit Blau- und Rotlicht als Eskorte hinter.

Der ganze Regen hat nun auch zur Folge, dass alle Wiesen und Weiden hier unter Wasser stehen. Und die ganzen Wiesen und Weiden sind auch noch auf Kilometer eingezäunt. Das macht es wirklich schwierig einen geeigneten Platz zum Campen zu finden, möchte ich nicht in den nächtlichen Regenfällen hin forttreiben. Vor ein paar Tagen schlug ich mein Zelt neben einem Haus auf. Dann zog ein schweres Gewitter vorüber und allmählich verwandelte sich der Rasen in einen Tech. Meine Matte fing an aufzuschwimmen, als läge ich auf einem Wasserbett. Zeit zum Evakuieren! So flüchtete ich mich noch in die Garage, wo das Wasser auch schon stand. Nur ein paar Quadratmeter waren noch trocken um meine Matte das auszubreiten. Heikel, heikel!

Heute bin ich in Bowen eingetroffen, einem kleinen verschlafenen Städtchen und hab mir ein Zimmer genommen. Gelegenheit das Schlechtwetter vorüberziehen zu lassen und um ein paar Sachen zu trocknen. Morgen soll es dann auch schon freundlicher werden. – Hoffentlich!

Na ja. Hier gleich noch ein paar Bilder von meinem Weg.