Alamut

Nördlich von Qazvin erstreckt sich ein großes Tal, an dessen östlichen Ende sich die Festung Alamut befindet. Von den Einheimischen empfohlen, machte ich heute einen Abstecher per Anhalter in die Richtung. Das ging ganz gut vorwärts. Wieder einmal stoppte eine Familie und eigentlich waren die schon zu fünft im Auto doch die meinten, sie können sich hinten zu viert hinquetschen und ich solle auf den Beifahrersitz. Alles klar und weiter ging es.
Wir kamen ins Gespräch und sie erzählten, dass sie in das Dorf fahren, in dem ihr Vater geboren und aufgewachsen war. Sie nutzen das dortige Haus als Wochenendsitz und ich sei herzlich willkommen. Gut, bevor ich vielleicht von irgendeiner ollen Ruine enttäuscht werde, dachte ich mir, verbringe ich den Tag doch lieber bei einem traditionellen Mittagessen und schaue mir das kleine Dorf an.
Erst ein paar Serpentinen hoch und noch viel mehr runter. WOW, was für ein Tal! Riesig lag es vor uns. Die Südflanke wirkte karg doch gab es immer wieder grüne Flecken dazwischen. Kleine Dörfer, die zerstreut das Tal säumten. Weiter im Osten des Tals erstreckten sich große Weiden- und Graslandschaften bis wir endlich in das kleine Dorf Fishan erreichten. Es liegt sehr idyllisch in einem kleinen Nebental. Ich schätze, es hatte nicht einmal Hundert Einwohner. Man lebt dort von etwas Viehzucht und von dem, was der Garten eben so hergibt. Das sind besonders Kirschen. Kirschbäume über Kirschbäume. Von den Bergen rauschten steil, teils in kleinen Wasserfällen, zwei Bäche hinab. Einfach ein Ort zum Verweilen.
Das war ein wundervoller Tag! DANKE

 

Qazvin

Bei Bandar-e-Anzali hieß es nun ins Landesinnere abzubiegen und dem Kaspischen Meer, dem größten See der Welt, den Rücken zu kehren. Also von 28 Metern unter dem Meeresspiegel ging es nun wieder aufwärts.
Die Stadt Rasht war angepeilt. Für diesen Tag sollte ich einen Schlafplatz via CouchSurfing haben. Ich Traf mich mit meinem Gastgeber wie vereinbart und wir schlenderten ein wenig durch die Straßen. Er meinte, ich werde bei seinem Kumpel unterkommen und er warte nur noch auf seinen Rückruf. Na ja, der Rückruf kam aber mit einer Absage. Der Kumpel hing an diesem Abend wohl lieber auf seiner Freundin. Ich war total angefressen, denn Mein Host hatte es nun auch nicht mehr auf die Reihe bekommen mir noch irgendetwas anderes zu organisieren und inzwischen war die Sonne auch schon untergegangen. Den halben Tag, den ich in der Stadt verbracht hatte war wirklich Zeitverschwendung. Ich hatte echt Frust und ließ ihm dies auch spüren. Immerhin hatte ich mich voll auf seine Zusage verlassen und nun stand ich im Dunkeln da. Einfach klasse, wenn man sein Zelt dann abends um 10 Uhr auf irgendeinen kleinen Grünstreifen direkt an der Hauptstraße am Stadtrand aufstellen darf.
Die Welt wäre aber nicht im Gleichgewicht, wenn auf das Tief wieder ein Hoch kommt und manchmal muss man hier was verlieren um an anderer Stelle wieder etwas zu gewinnen. Den kommenden Tag ging es weiter in die sich hinter Rasht erhebenden Berge. Noch immer prägten größtenteils Reisfelder die Landschaft. Ich machte gute Kilometer an diesem Tag und begann schon, mir einen Platz für mein Camp zu suchen. Ein Auto hielt und eine Familie stieg aus. Die Töchter Maryam und Mojde sprachen Englisch und nach etwas Smalltalk lud der Vater mich mit in der Großeltern Haus ein. 43 Kilometer hatte ich schon absolviert und ich war echt müde aber weitere drei Kilometer nach Rostam Abad für eine heiße Dusche und Abendessen konnte ich nicht abschlagen. Einige Leute mehr als erwartet waren zu Gast im Haus, denn es gab einen Anlass. Die kleine Prinzessin von Nichte hatte ihren 10. Geburtstag zu feiern. So gab es neben den Köstlichkeiten des Abendessens auch noch Geburtstagstorte. Und dann noch die Dusche und ein großes Bett für mich allein… Das alles zusammen hätte mir der Abend in Rasht nicht gebracht.

Der Iran ist ja ein sehr gebirgiges Land mit vielen Hochebenen und Becken. Auch Qazvin liegt in solch einem Becken auf rund 1300 Metern Höhe. Auf dem Weg hier hoch hatte es ein Tag besonders in sich. Es war nicht der Anstieg, der es mir schwermachte. Vielmehr war es das warme Wetter und ein wirklich heißer Wind, der das Tal hinunter mir entgegenwehte. Das hatte ich so noch nie erlebt. Mein Hemd war nicht wie üblich durchgeschwitzt. Der heiße Wind trocknete alles sofort und brachte auch mich an den Rand des Vertrocknens. Meine Wasservorräte leerten sich rasch und um auf Nummer sicher zu gehen füllte ich ein paar Flaschen mit dem klaren Wasser eines Baches, der Gott sei Dank das Tal hinunterfloss. Mit großen Kopfschmerzen war dann nach 32 Kilometern Schluss. Das war wohl auch ein kleiner Vorgeschmack auf das, was noch vor mir liegen mag. Wenn ich den Einheimischen erzähle, dass ich bis in den Süden nach Bandar Abbas laufen möchte, bekommen die schon so einen leicht entsetzten Blick und sagen mir, dass das echt heiß wird.
Darum kommen für mich zwei Möglichkeiten in Frage um das auch zu schaffen. Erstens: Ich laufe Nachts. Es ist kühler und ich kann T-Shirt tragen, ohne dass mir die Sonne dabei die haut verbrennt. Zweitens: Wenn Wasser knapp wird, dann kann ich immer noch in die nächste Ortschaft per Anhalter fahren, mich dort mit dem Nötigsten versorgen und dann wieder zurück.

 

 

Hier in Qazvin werde ich nun ein paar Tage verweilen. Habe mit Vahid und seinem Busenkumpel Mohammed einen super CS-Kontakt gefunden. Eine kleine, leerstehende Wohnung habe ich für mich allein. Die Beiden kümmern sich wirklich gut um mich und kutschieren mich viel in der Stadt rum. Heute war dann Sightseeingtour angesagt. Das Grabmal Imamzade Hossein. Es war in zweierlei Hinsicht sehr beeindruckend. Die vielen kleinen Spiegel, die die Wände verzieren schaffen eine blinkend, leuchtende Welt, als würden Millionen Diamanten funkeln. Sehr imposant und faszinierend. Dann noch der darin befindliche Schrein eines der zwölf großen Imame und Nachfahren Mohammeds. Eine Pilgerstädte für viele gläubige Schiiten und diese schluchzen und weinen hier sich echt die Seele raus. Ansonsten viel Architektur mit allerhand Kuppeln und Ornamente die immer wieder begeistern.

 

Astara

Der Grenzübertritt in Astara verlief problemlos. Die Azeries hatten mich noch warten lassen, denn es galt zu überprüfen, ob ich nicht doch eine Registrierung für meinen Wagen gebraucht hätte. Da hab ich mich echt an den Kopf gegriffen. Aber die Herrschaften waren wenigstens so freundlich und hatten mir Tee angeboten. Dann ging alles ganz schnell. Ausreisestempel in den Pass und auf Gepäckkontrolle wurde ganz verzichtet. Nur durch den schmalen Gang für den Fußgängerverkehr wollten sie mich wieder schicken doch mein Protest wurde schnell akzeptiert. Auch die Iraner hatten Probleme zu verstehen, dass ich mit meinem Karren nur durch den Kraftfahrttransit kann. Es ging jedoch alles unproblematisch und ein flüchtiger Blick in meinen Wagen reichte denen auch.

Die iranische Seite Astara’s war plötzlich eine andere Welt. Da rasten Jetskis über das Wasser, Quads tuckerten am Strand entlang und der Maiskolbenverkäufer machte auch sein Geschäft. Viele Leute, die sich ein paar Schritte ins Wasser wagten und ausgelassen planschten. Viel Trubel während auf aserbaidschanischer Seite der Hund verreckte. Das hatte ich so nicht erwartet. Hier blüht das Leben.
Meine Karte zeigte mir einen Zeltplatz an zu dem ich mich aufmachte. Für europäische Standards war er etwas schäbig aber es sollte mir recht sein. Immerhin war gleich ein Restaurant nebenan, wo ich mir zur Feier des Tages was gönnte. Die arabische Schrift macht mir allerdings das Bestellen schwer. Da hilft nur mein „Ohne Wörter Buch“. Auf das Hühnchen gezeigt sowie Tomaten und Gurken für den Salat und auf die Suppe. Und ja, das hatte wie immer ganz gut funktioniert.

Die Leute hier sind sehr zuvorkommend. Zwei mal wurde ich schon nach Hause eingeladen was ich leider ablehnen musste, da es immer einige Kilometer in die falsche Richtung ging. Aber auch so werde ich oft gefragt, ob ich Hilfe brauche oder mir man irgendetwas bringen könne.
Die Iraner lieben es zu picknicken und zu grillen. So gesellte sich an meinem zweiten Abend eine Familie zu mir auf die Wiese und es wurde ordentlich aufgetischt. Fleisch, Tomaten und Suppe, alles über den glühenden Kohlen gegrillt bzw. gekocht. Als dann noch die Shisha rausgeholt wurde und der orangene Vollmond über dem Kaspischen Meer aufging, da war der Abend perfekt.

Mir wurde schnell deutlich gemacht, dass das Leben im Iran keineswegs so konservativ ist, wie es oft in den Medien dargestellt wird. Besonders die junge Generation sucht nach einer viel liberaleren Lebensweise und testet dabei die Grenzen gegenüber dem Staat ordentlich aus. Und wenn halt mal das Kopftuch der Frau nach hinten rutscht… na ja, passiert halt mal. Und einer Frau mal zuzwinkern ist auch kein Problem. Glaubt mir, die zwinkern zurück. Und über ein Erlebnis schreibe ich, sobald ich das Land verlassen habe.

 

Richtung Astara

Hier noch ein paar Impressionen von Baku nach Astara.
Morgen ist es auch schon soweit. Ich werde Astara erreichen und somit die Grenze zum Iran. Das Iranische Hochland habe ich schon seit ein paar Tagen westlich von mir im Blick. Hier im Süden des Landes ist alles wieder viel grüner mit Teeplantagen und jeder Menge Erdbeerfeldern. Zuvor musste ich durch Halbwüste wandern. Da hatte ich auch unliebsame Begegnungen mit der Tierwelt. Als ich mich zum Beispiel zum Frühstück an das Ufer des Kaspischen Meeres setzen wollte, wäre ich doch fast auf eine Schlange getreten. Die sprang genauso erschreckt auf wie ich und zischte laut. So sind wir dann aber beide unserer Wege gegangen. Am Abend hatte ich dann noch Besuch im Zelt von einer Walzenspinne. So ca. 6 cm lang. Man da muss ich jetzt immer gucken, dass ich die Tür hinter mir zumache.
Für heute Abend wurde ich von einem jungen Mann mit dem typisch aserbaidschanischen Namen Tillmann nach Hause eingeladen. Mutti hat gekocht und mit Tilli und Papa wurde viel Tee geschlürft. Das Beste aber war definitiv die heiße Dusche und meine Klamotten konnte ich auch waschen. Sonst dusche ich mich ja immer aus der Wasserflasche. Das funzt super nur eben das Wäschewaschen ist schwierig.

 

Das System funktioniert!

Was passiert, wenn man sich in Aserbaidschan als Armenier ausgibt?

Immer wieder werde ich von dem Azeries gefragt, wo ich herkomme. Antworte ich mit Almanya kann es schon mal vorkommen, dass so ein Opi Armenia versteht und Armenien ist halt Staatsfeind. Besser gesagt, man hasst hier die Armenier wie die Pest.
Dennoch kam mir die Idee, mich einfach mal als Armenier auszugeben und zu gucken was passiert. Heute habe ich mich dann auch getraut. Den Vormittag lang wurde ich hier und da wieder nach meiner Herkunft gefragt und dem ein oder anderen sagte ich eben „Armenia“. „Was, Amerika?“ Die hören halt nur mit einem Ohr hin und so bekräftigte ich nochmal “ No, Armenia!“.
Nun, ich wurde nicht angefeindet, es flogen keine Steine nach mir. Ich schüttelte sogar ein paar Hände und war echt erstaunt, wie friedlich alle blieben.
Na ja. Einer hat dann doch gepetzt. Kurz nach 12 Uhr setzte sich ein ziviler Waagen vor mich und stoppte mich. Zwei Herren stiegen aus, die nicht die gewöhnliche Polizeiuniform trugen. Ernste Gesichter fragten mich, ob ich russisch spreche was ich verneinte. „Dokument!“ Sagte der mit dem Stern auf der Schulter. Er prüfte zwei Minuten mein Visum. „Almanya?“ „Ja, Almanya.“ Antwortete ich ihm. Ich bekam meinen Pass wieder und die beiden sind abgezischt.
Also nix passiert. Man merkt halt nur, dass man hier sofort aufgegriffen wird, sobald was faul scheint. Innerlich hab ich mich schon etwas amüsiert. An sich sind die Polizisten sehr freundlich zu mir. Die luden mich auch mal zum Tee ein, man hält Smalltalk, sogar auf ihrem Grün ihrer Polizeiwache haben sie mich anstandslos zelten lassen und sogar was zum essen gebracht. Nur die beiden Herren heute waren nicht sehr gesprächig.  Why so serious?

Baku

So… Ich stecke noch in Baku und am Freitag werde ich weiterziehen. Da möchte ich euch natürlich noch etwas über meinen Aufenthalt berichten.

Was mir als erstes aufgefallen ist, ist, dass Baku sehr sauber ist. Da liegt kein Müll auf den Straßen und generell ist die Stadt sehr rausgeputzt. Da wird viel von den Petro-Dollars investiert, sei es die Baku Crystal Hall die für den ESC 2012 erbaut wurde oder die Flame Towers, die das Stadtbild prägen. Auch die Altstadt wurde ordentlich aufpoliert und ist einen Besuch wert. Gerade wird auch alles für den bevorstehenden Formel 1 – Grand Prix vorbereitet (Stadtkurs, Frische Asphaltdecke, Tribünen, Boxengasse, Großer Preis von Europa obwohl es Vorderasien ist).
Aber jede Medaille hat zwei Seiten. Vieles ist nur Fassade und man sollte nicht in die Hinterhöfe schauen. Ganze Stadtviertel werden für einen Park mit großer Aliyev-Statue abgerissen ohne dass deren Bewohner auch nur gefragt werden. Na ja, mit Demokratie und Rechtsstaatlichkeit hat man es eben hier nicht so und von dem, was das Land reich macht, nämlich Öl und Gas, kommt bei der Bevölkerung nur wenig an. Diese arrangiert sich aber mit den Gegebenheiten denn Aufmucken ist nicht. Ich habe das Gefühl, dass die der überwiegende Teil der Leute hier streng auf Linie bleibt. Ein Abweichen von den politischen und gesellschaftlichen Normen ist schwierig denn wo sollen sie auch hin? Es gibt kaum Alternativen und es fehlt das rebellische, weil alles von oben kontrolliert wird. Man kann es gut oder schlecht finden, dass keine Graffiti an die Wände geschmiert sind, dass keine schrillen Punks durch die Straßen laufen oder wilde Rockmusik in die Nacht schallt aber so verliert die Stadt für mich vollkommen an Flair. Da fehlt mir das Multi-Kulti und das macht Baku für mich etwas langweilig. Viel Glitzer-Glitzer um nichts.

 

 

Meine Gastgeberin ist Mara, welche ich euch schon in Beiträgen aus Tiflis und Kappadokien vorgestellt habe. Sie hat hier in Baku eine kleine, hübsche Wohnung die sehr zentral gelegen ist. Das macht das Erkunden der Stadt einfach. Letzte Woche Donnerstag kamen noch unsere beiden Freunde Julia und Tamuna aus Tiflis für ein paar Tage zu Besuch. Da hieß es etwas durch die Stadt bummeln und ein Tagesausflug nach Gobustan unternehmen.
Gobustan liegt etwa 50 Kilometer südlich von Baku und ist für zwei Dinge im Land bekannt. Da sind die Petroglyphen, also Felszeichnungen aus der Steinzeit und die Schlammvulkane. Die Schlammvulkane sind kalt und der Schlamm soll heilende Wirkung haben. Na ich weiß nicht. Mit dem Schlamm steigt auch Erdöl auf. An manchen Stellen schwamm das Öl auch in kleinen Tümpeln aber das ist nicht vom Menschen verursacht. Das tritt einfach hier und da an die Erdoberfläche. Jedenfalls waren die Mädels und ich von jedem Blubb der Vulkane voll begeistert. Wir hatten sichtlich Spaß und zu guter Letzt endete unser Ausflug bei den berennenden Felsen Yarna Dag, ein Stück nördlich von Baku. Das ist eine Stelle, an der Erdgas aus einem Felsgrad austritt. Heiße Sache!

 

 

 

Meine ersten Eindrücke aus Aserbaidschan 2/2

Die Azeries vergleichen sich mit den Türken ganz gut. Beides sind Turkvölker, die Sprachen sind sich sehr ähnlich und der Islam ist die vorherrschende Religion.
So werde ich, wie auch in der Türkei, oft auf ein Glas Tee von der Straße gewunken. Dann darf ich Rede und Antwort stehen zu meiner ganzen Unternehmung und die Augen werden groß oder es gibt ein ungläubiges Kopfschütteln.
Mache ich in einem kleinen Ort Pause, so dauert es oft nicht lang, bis sich eine kleine Traube von Einheimischen um mich bildet. So bin ich der Blickfang für jedermann und so wird immer freundlich mit einem. „Salam aleikum“ oder einfach nur „Salam“ gegrüßt und erwidert. Da gibt es aber auch Momente, wo mir das echt zuviel wird. Gerade, wenn man Abends müde sein Lager aufschlägt, nur noch was essen will und zehn Mann gucken dir dabei zu.
Auch die Polizei wirft gern mal einen Blick auf mich, besonders wenn ich abends mein Zelt aufgestellt habe. Dann geben sie mir zu verstehen, dass sie die Nacht die Straße hoch und runter Patrouille fahren und ich mir keine Sorgen machen müsse.
Also auch wenn Aserbaidschan als eines der korruptesten Länder der Welt gelten soll, so merkt man als Ausländer selbst nichts davon (Hoffe ich mal bis zum Ende meines Aufenthalts).
Viel Grün bekam ich die ersten Tage zu sehen. Satte Wälder legten sich entlang der Berge. Das änderte sich in der Gegend um Shäki. Da wurde es sichtbar trockener. Nichtsdestotrotz wird viel Landwirtschaft betrieben. Rinder, Ziegen und Schafe werden über die Weiden getrieben. Es gefällt mir gut hier. Das Leben läuft etwas ruhiger. Selbst der Verkehr auf den Straßen ist wesentlich moderater als in Osteuropa oder gar Georgien. Ok, es liegt vielleicht auch daran, dass hier sieben von zehn Autos noch so alte Ladas sind. Die können nicht so schnell. Ist echt unglaublich was hier auf der Straße unterwegs ist. In Georgien hatte ich ja schon große Augen gemacht, wenn man direkt auf den Kühlergrill mancher Wagen schauen konnte aber so viel tragender Rost und wild angeschweißte Teile wie hier… *kopfschüttel*