Die Puszta

Die Puszta ist eigentlich eine Steppenlandschaft, würde sie vom Menschen nicht kultiviert werden. Weite Ebenen erstrecken sich oft bis zum Horizont. Die Ungarn scherzen schon, es so so flach, dass man die Erdkrümmung erkennen könne. Hier ist alles etwas ursprünglicher, rauer, auch ärmer. Das merkt man auch den Menschen an aber der Gastfreundschaft mangelt es deshalb nicht.

Bevor ich nach Ungarn gekommen bin, hatte ich ein paar Couchsurfing-Anfragen für den Norden des Landes gestellt. Ohne Erfolg doch wie es der Zufall manchmal so will, lief ich heute aus der kleinen Stadt Tiszakecske hinaus zur Fähre und zehn Minuten später hielt ein kleiner Van und es schrie nur noch „You are the chouchsurfer!“ Verdutzt drehte ich mich um und sah zwei Typen in der Karre. Es war Benyeczkó, den ich unter anderem bei Couchsurfing angefragt hatte, der gerade auf Besuch hier bei ein paar Freunden war und sich an mich erinnerte. Es wurde geplaudert und als ich auf die Frage, ob ich schon einen Schlafplatz für die Nacht hätte, verneinen musste, wurde ich prompt von seinem Kumpel ins private Lager eingeladen.

Grillparty war angesagt (Mannnn ist der Speck hier gut) und dann kamen noch zwei Reiter vorbei die gleich mal angehalten wurden. Es war ein toller Abend am Lagerfeuer und heute Morgen wurde ich dann auch zur Fähre gebracht. Eigentlich ist es eine Autofähre aber da die Tisza, zu Deutsch Theiß, gerade Niedrigwasser führt, war es nur ein kleines Boot. Gerade groß genug für meinen Karren. Na ja, alles bestens sage ich euch.