Artgenossen

Hab auf meinem Weg ein paar Artgenossen getroffen. Erst einen Franzosen aus Strasbourg, der per Anhalter auf dem Weg nach Istanbul ist, sich aber für die Strecke Wien – Budapest fix ein Fahrrad gekauft hat. Bald darauf fuhren zwei Ukrainer an mir vorbei aber denen war wohl ein Stopp für einen kleinen Plausch zu viel. Ein paar Tage später stieß ich auf einen Polen der von Griechenland nach Budapest wollte. Auch hübsch. Geil war aber der Spanier den ich eines Morgens vor einer Bäckerei traf. Der war schon wieder auf dem Rückweg seiner Tour Spanien – Australien – Spanien. Krasser Typ. Zweieinhalb Jahre sei er dafür unterwegs und nützliche Tipps habe ich auch von ihm erhalten, besonders was das Reisen im Iran, Indonesien oder Myanmar angeht.

Ich bin einfach nur froh, dass ich nicht der einzige Verrückte auf dieser Welt bin!

 

 

Auf der Suche nach einem Nachtlager stieß ich auf ein Sommercamp einer katholischen Jugendgruppe. Warum nicht einfach dazugesellen? Na ja der alte Priester war etwas mürrisch und wies mir einen Platz auf der anderen Straßenseite vor der Kirche zu. Ein paar Meter vor alten Grabsteinen mein Zelt aufzuschlagen war auch für mich neu. Gut aber, dass der alte Priester nicht die Messe gehalten hat. Stattdessen war es ein junger, indischer Priester der die Meute gut unterhalten hat. Ich habe zwar kein Wort verstanden aber der war voll bei der Sache und hat mich mit seinem starken Leuchten in den Augen auch mich mitgerissen. Die Hauptbotschaft, so wurde mir mitgeteilt, war „Sei niemals ein leeres Ei“ aber um das jetzt weiter auszuführen… keine Zeit. Toll war aber, als er zum Schluss die Gitarre in die Hand nahm und den alten Ronan Keating-Hit „When You Say Nothing At All“ sang. GRANDIOS ;‘-)

Dann war noch Fußball angesagt. Keine Ahnung woher ich an diesem Tag noch die Kraft dafür nahm aber zwei Tore gingen auf mein Konto. 😉

Großes Dankeschön aber an Mihály, der mir den Dolmetscher gemacht hat, mich „betreute“ und so den Abend richtig gelingen ließ.